Die Einigung wurde erst jetzt möglich, da Russland bisher nicht bereit war, seinen Gaspreis zu senken. Moskau wollte China Naturgas zum selben Preis verkaufen wie den Ländern Europas. Inzwischen hat aber die Nachfrage aus Europa abgenommen. Ein weiterer Grund für das Einlenken Russlands ist die von der EU eingeleitete Anti-Monopol-Untersuchung. Diese beiden Faktoren haben das Gaslieferabkommen zwischen Russland und China erst ermöglicht. Fu Peng, ein Ökonom von der Galaxy Futures Company Limited, ist überzeugt, dass sich der Gas-Deal auch auf Chinas Energiestruktur auswirken wird:
„Durch den allmählichen Ausbau des Imports wird auch die inländische Reform des Naturgaspreises beschleunigt. Andernfalls müsste man mit großen Einbußen beim Import rechnen. Auf diese Weise werden die Preise aller natürlichen Ressourcen zunächst einmal verhältnismäßig stark beeinflusst. Der Anteil von Naturgas unter allen Energieträgern wird in China zunehmen. Der Verbrauch von Öl und Kohle hingegen nach und nach sinken."
Russland hat parallel dazu aber auch seinen Ölexport nach China erhöht. Bis 2018 will Moskau 34 bis 50 Millionen Tonnen mehr Öl nach China liefern.
Der bilaterale Handel zwischen der Volksrepublik und der ASEAN, Afrika und den anderen aufstrebenden Volkswirtschaften hat sich in den letzten Jahren sprunghaft entwickelt. Experte Fu Peng ist sich sicher, dass diese Entwicklung auch in Zukunft anhalten wird. Das Prinzip des gegenseitigen Nutzens zeige sich in Chinas Handelsbeziehungen mit Russland, der ASEAN und auch Afrika:
„Die energiepolitische Zusammenarbeit zwischen China und Russland entspricht dem Geist der Zeit. Mit der ASEAN pflegt China traditionelle Handelsbeziehungen, bei der Kooperation mit Afrika geht es hauptsächlich um Bodenressourcen. Chinas Außenhandelsschwerpunkt unterscheidet sich von Region zu Region. Von der gegenwärtigen Situation her betrachtet kann China seine stabilen Handelsbeziehungen mit Russland aufrechterhalten. In der ASEAN und Afrika gibt es instabile geopolitische Faktoren."