Obwohl Haie eine vom Aussterben bedrohte Spezies sind, gelten ihre Flossen in weiten Teilen Chinas immer noch als Delikatesse. Die Verschmutzung der Meere führt jedoch zu gefährlich hohen Konzentrationen von Metallen in den Tieren.

Behörden in Zhejiang haben herausgefunden, dass es sich bei zahlreichen auf dem Markt angebotenen Haifischflossen um künstliche Produkte handelt. Einige enthalten sogar eine hohe Konzentration des giftigen Metalls Cadmium.

Das Amt für Industrie und Handel in der Provinz Zhejiang führte eine Überprüfung von Haifischflossensuppe, einem beliebten Gericht, das oft bei luxuriösen Banketten serviert wird, durch. Im Zuge der Untersuchung fand man heraus, dass viele Restaurants künstliche Haifischflossen, die aus Speisegelatine und Algengummi hergestellt werden, servieren. Restaurants kaufen die "Haifischflossen" zu einem niedrigen Preis ein, aber in Hotels und Restaurants werden sie für bis zu 1000 Yuan (123 Euro) pro Schüssel verkauft.

Zu ähnlichen Ergebnissen kam eine Untersuchung der Verbraucherschutzbehörde der Provinz. Bei der Untersuchung wurden Proben von Haifischflossensuppe in zehn zufällig ausgewählten lokalen Restaurants genommen und ein DNA-Test durchgeführt. In keiner der Suppen wurde Hai gefunden.

Die Verbraucherschutzbehörde fand ebenfalls heraus, dass etwa ein Drittel der getrockneten Haifischflossen in den Märkten der Provinz eine hohe Konzentration Cadmium und Methylquecksilber enthält.

Die lokale Nachrichten-Website Zjol berichtete, dass Meeresverschmutzung zu einer hohen Konzentration von Metallen in Haifischen führen kann.

Experten erklärten, dass die übermäßige Einnahme von Quecksilber schwangeren Frauen schade und gefährlich für die Entwicklung des Gehirns und Nervensystems des Fötus sei.

Insider sagten, dass künstliche Haifischflossen in lokalen Großmärkten weit verbreitet seien.

In den vergangenen Jahrzehnten ist die Nachfrage nach Haifischflossen immer weiter gestiegen und löste dadurch Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit und dem Wohlergehen der Haie aus.

Jedes Jahr werden weltweit etwa 73 Millionen Haie getötet, um die gestiegene Nachfrage zu befriedigen. Die Populationen einiger Arten haben sich um bis zu 99 Prozent verringert, berichtet WildAid, eine Naturschutzorganisation für wilde Tiere, die sich bereits seit zehn Jahren für den Schutz von Haien einsetzt. Haie sind oft noch am Leben, wenn ihnen die Flossen abgeschnitten werden. Da ihr Fleisch als nicht so wertvoll wie die Flossen betrachtet werden, wirft man sie zurück ins Wasser, wo sie ertrinken oder verbluten.

Viele chinesische Prominente, einschließlich der ehemaligen NBA-Ikone Yao Ming, haben sich in den vergangenen Jahren einer Kampagne angeschlossen, um Haie zu schützen.

Viele Luxus-Hotels und beliebte Restaurants haben bereits die traditionelle Delikatesse von der Karte genommen, ein Schritt, um das Aussterben der Spezies zu verhindern. Viele Restaurants und Hotels weigern sich jedoch mit Verweis auf wirtschaftliche Interessen, Haifischflossensuppe von der Speisekarte zu nehmen.

Haifischflossen seien nicht so nahrhaft, wie viele Menschen glaubten, erklärten Experten.

"Was Haifischflossen enthalten, sind unvollständige Proteine, deren Nährwert nicht so hoch ist, wie die Leute erwarten", sagte Chen Shunsheng, Professor am College of Food Science der Shanghai Ocean University.

Quelle: german.china.org.cn