Mit Letzterem ist gemeint, dass die US-Regierung Ende 2012 aufgrund des Ablaufs mehrerer politischer Maßnahmen vor einer großen Instabilität steht. Die Programme zur Steuersenkung sowie Hilfen für Langzeitarbeitslose, die unter dem früheren Präsidenten George W. Bush in Kraft getreten sind, werden auslaufen. Es werden daher Rekordschulden der US-Regierung erwartet. Sollte der US-Kongress kein neues Ziel zur Reduzierung des Defizits annehmen, würde 2013 ein Mechanismus zur automatischen Defizitsenkung in Gang treten. Dann sollen innerhalb von zehn Jahren die Ausgaben für die Landesverteidigung sowie andere inländische Projekte um zirka 1,2 Billionen US-Dollar zurückgehen. Dies wiederum könnte zur einer Rezession in den USA führen und die globale wirtschaftliche Wiederbelebung gefährden.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte bereits zuvor in dem „Bericht über die Perspektiven der Weltwirtschaft" die Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft für dieses und das nächste Jahr herabgestuft. Der stellvertretende mexikanische Finanzminister Bruno Rodriguez Parrilla sagte dazu, mittlerweile stehe die Weltwirtschaft vor enormen Herausforderungen. Es sei Realität, dass sich das Wachstum von aufstrebenden Volkswirtschaften verlangsamt habe. Er fügte hinzu, verschiedene Teilnehmer würden auf der Konferenz schwerpunktmäßig instabile Faktoren zur Beeinträchtigung des globalen Wachstums und der Beschäftigung erörtern. Alle Länder sollten aufgerufen werden, mit konkreten Aktionen solch instabile Faktoren zu bewältigen. Dazu gehöre auch die Aktivierung eines Schutzwalls für das Finanzsystem.
Verschiedene Regierungen stimmen in Hinsicht auf die Instabilität der Weltwirtschaft überein. Aber aufgrund von Eigeninteressen konnte bisher keine Vereinbarung erzielt werden. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sagte vor kurzem, die USA und Japan müssten mit Europa gemeinsam die Verantwortung tragen. Nur dann könne die Stabilität der Weltwirtschaft gewährleistet werden. Er betonte, auf der Konferenz sollte nicht nur die europäische Schuldenkrise, sondern auch das „Finanzdilemma" der USA sowie die Schuldenfrage Japans beachtet werden. Vom US-Finanzministerium hieß es dazu, die Schuldenkrise in Europa sei nach wie vor das größte Hindernis für die Wiederbelebung der Weltwirtschaft. Daher sollte die Krise in Europa Schwerpunkt der Konferenz sein.