Beijing
Schiffe des chinesischen Amtes für Meeresaufsicht sollen laut einigen Medienberichten die Zwölf-Meilen-Zone der Diaoyu-Inseln überschritten haben. 12 Seemeilen vor der Küste markieren das Hoheitsgebiet eines Staates.
Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Hong Lei, rechtfertigte am selben Tag das Vorgehen der Flotte. Die Anwesenheit von chinesischen Schiffe diene ausschließlich der Wahrung der territorialen Integrität des Staates.
Derweil hat die russische Nachrichtenagentur Interfax hat ein Interview mit dem chinesischen Botschafter in Moskau, Li Hui, zum Inselstreit mit Japan veröffentlicht.
Darin erläutert Li die Position Chinas und bekräftigt unter Hinweis auf die Geschichte, die Geographie und das interantionale Recht, dass China die unbestreitbare Hoheit über die Diaoyu-Inseln hat. Mit seinem Kaufbeschluss habe Japan Chinas territoriale Souveränität schwer verletzt und sei von der bilateral vereinbarten Beiseitelegung von Streitigkeiten abgewichen. Die sogenannte „Verstaatlichung" der Inseln sei der unverhüllte Versuch, den Status quo zu ändern.
Ferner bekräftigte der chinesisch Botschafter in Moskau, sein Land plädiere stets für die friedliche Lösung von zwischenstaatlichen Konflikten durch Verhandlungen. Doch sei China auch bereit und in der Lage, seine territoriale Hoheit zu wahren.
Unterdessen hat die chinesische Marine am Donnerstag ihre regulären Patrouillen in den Gewässern rund um die Diaoyu-Inseln fortgesetzt. Dabei wurden japanische Schiffe aufgefordert, die chinesischen Hoheitsgewässer zu verlassen.
In einem Artikel der japanischen Zeitung Nikkei hieß es, Japan sollte seine Sicherheit nicht mehr vom Bündnis mit den USA abhängig machen. Insofern sei eine neutrale Haltung zwischen China und den USA wichtig.
Unterdessen hat der als Hardliner geltende Gouverneur von Tokio, Shintaro Ishihara, am Donnerstag seinen Rücktritt angekündigt. Er begründete dies mit der Lage um die „Senkaku-Inseln", wie die chinesischen Diaoyu-Inseln in Japan genannt werden und eventuellen Veränderungen auf Seiten der japanischen Regierung.