Der chinesische Taikonaut Jing Haipeng hat um 17 Uhr Beijinger Zeit am Montag erfolgreich die Luke des ersten Weltraumlabors Chinas, „Tiangong 1", geöffnet. Die beiden anderen Astronauten, Liu Wang und Liu Yang, folgten ihm in das Raummodul. Auf den Befehl von der Erde hatten sie in guter körperlicher und geistiger Kondition reagiert. Damit haben zum ersten Mal chinesische Astronauten einen Raumflugkörper besucht. Die drei Taikonauten werden im „Tiangong 1" mehrere Experimente durchführen. Sechs Tage sind für die Weltraummission anberaumt.

Das optische Messsystem hat bei der Andockung am Montagnachmittag eine schwierige Prüfung bestanden. Dazu sagte der stellvertretende Leiter des Raumfahrt-Kontrollzentrums, Ma Yongping:

„Die Andockung ereignete sich in der von der Sonne bestrahlten Zone. Wir haben damit die Messpräzision und den Störschutz der optischen Messanlagen intensiver getestet."

Die Andocktechnik sei für den Bau und den Betrieb der Raumstation wichtig, betonte die Pressesprecherin des chinesischen Büros für die bemannte Raumfahrt, Wu Heping:

„Nur wenn man automatische und manuelle Andocktechniken beherrscht, kann die Erfolgsquote dieses Manövers erhöht werden. Bei Shenzhou 8 ist uns die automatische Andockung gelungen. Nun testen wir das manuelle Andocken. Wir wollen beide Techniken in den Griff bekommen."

Bis 2020 wird China über eine eigene Raumstation verfügen, die langfristig von Taikonauten betreut wird. Dies kann die wissenschaftliche Forschung im Weltraum in vielerlei Hinsicht erleichtern.