Vor zehn Jahren ist China der Welthandelsorganisation (WTO) beigetreten. Im In- und Ausland läuft nun die Debatte, wann sich China tatsächlich von der "Weltfabrik" hin zu einem starken, prosperierenden Staat wandelt? Das Land steht dabei sicher vor enormen Herausforderungen. Eine neue Runde der Öffnung nach außen wird aktuell umgesetzt, wobei im Vergleich zu früher unterschiedliche Aufgaben anstehen. Vor allem zwei Besonderheiten stehen im Mittelpunkt: so soll zum einen eine neue Öffnungsrunde im Reformprozess zur Umwandlung des wirtschaftlichen Entwicklungsmodells vollendet werden. Und zum anderen haben die äußeren Verbindlichkeiten für Chinas Entwicklung zugenommen. Besonders die fünf Bereiche Markt, Ressourcen, Technologie, Klimawandel und Handelsgleichgewicht beinhalten zahlreiche Beschränkungen für das ökonomische Wachstum, den Außenhandel und für Investitionen. Es stellt sich also die Frage, wie sich China angesichts der enormen Chancen und Herausforderungen auf dem Weg der Globalisierung weiterentwickeln soll?

Eine Maßnahme ist, die Kernkompetenzen chinesischer Unternehmen kontinuierlich auszubauen. Chinesische Betriebe sollen den Einsatz in die wissenschaftliche Forschung und die Fähigkeit zur Konzentration von in- und ausländischen Ressourcen verstärken. In diesem Sinne soll die Abhängigkeit bei Kerntechnologien von internationalem Kapital beigelegt werden. Der technische Inhalt und der Mehrwert von Produkten soll erhöht werden. High-Tech- und aufstrebende strategische Branchen sollen nach allen Kräften entwickelt werden. Nur dann kann China in der internationalen Branchenverteilung einen größeren Nutzen erhalten. Die Regierung muss in diesem Prozess die Unternehmen unterstützen.

Auch muss das ökonomische Entwicklungsmodell zu einer nachhaltigen Entwicklung umgewandelt werden. Ein deutliches Wachstum der Wirtschaft soll nicht auf der Schädigung der Umwelt, der Ressourcen und der Energien basieren. Eine prosperierende Welt soll nicht durch das Opfern der Wohlfahrt der chinesischen Bevölkerung realisiert werden. Die Strategie zur nachhaltigen Entwicklung soll effektiv umgesetzt werden, und durch eine Umwandlung des Entwicklungsmodells soll eine ressourcensparende, umweltfreundliche Gesellschaft aufgebaut werden.

Zudem sollen die direkten Außeninvestitionen vermehrt werden. In Zukunft soll gleichmäßig großer Wert auf den Im- und den Export gelegt werden, die Akquirierung von Auslandsinvestitionen beziehungsweise eigene Außeninvestitionen stehen im Vordergrund. Handel und Investitionen von chinesischen Firmen im Ausland sind bereits eine neue Tendenz des internationalen Handels. Darüber hinaus gelten Investitionen im Ausland auch als wichtige Methode zur Verwaltung der Devisenreserven und der Balance der internationalen Bilanz.

Und nicht zuletzt soll sich China aktiv an der internationalen ökonomischen Kooperation beteiligen sowie an der Ausarbeitung von internationalen Regeln mitwirken. Damit sollen Chinas Wertvorstellungen und Ideen noch attraktiver und überzeugender gestaltet werden. Aktuell werden die meisten Regelungen des multilateralen Handelsmechanismus noch von den Industriestaaten ausgearbeitet. China hat sich in den vergangenen zehn Jahren den Regeln der WTO angepasst. Nun will das Land noch mehr in diesen Prozess involviert sein und mit revidieren und erarbeiten.