In diesem Jahr feiern China und Österreich die Aufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen vor 40 Jahren. Chinas Staatspräsident Hu Jintao hat sich während seinem Staatsbesuch in Österreich mit Bundespräsident Heinz Fischer, Bundeskanzler Werner Faymann und Barbara Prammer, der Präsidentin des Nationalrats, zu Gesprächen getroffen. Die beiden Länder wollen in Zukunft noch enger miteinander zusammenarbeiten. In mehreren Bereichen wurde Einigkeit erzielt. Unter anderem soll das gegenseitige politische Vertrauen weiter vertieft und der Wirtschaftsaustausch ausgebaut werden. Dasselbe gilt für die kulturelle Zusammenarbeit. Zudem wollen sich beide Länder im Namen der friedlichen Entwicklung an der multilateralen Kooperation beteiligen.
Bundespräsident Heinz Fischer empfing seinen chinesischen Amtskollegen am Montag mit einer feierlichen Zeremonie. Hu Jintao ist nach Jiang Zemin erst der zweite chinesische Präsident, der in den vergangenen 12 Jahren Österreich besucht. Nach einem einstündigen Gespräch wurden mehrere Kooperationsvereinbarungen zwischen beiden Staaten in den Bereichen Umweltschutz und Wasserbau unterzeichnet. Entsprechend zufrieden äußerte sich Hu Jintao:
„Wir werden bilaterale Investitionen weiterhin unterstützen und schützen. Ein Gleichgewicht im bilateralen Handel und eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung ist unser Ziel. China will mehr Waren aus Österreich importieren und hofft, dass sich Österreich innerhalb der EU sowohl für die vollständige Anerkennung Chinas als Marktwirtschaft einsetzt als auch für die Lockerung der Exportbeschränkungen von High-Tech-Produkten nach China. Beide Staaten sind bereit, die kulturelle Zusammenarbeit auszubauen und den Austausch beziehungsweise die Koordinierung in diversen Fragen zu intensivieren. Nur so können die freundschaftlichen Beziehungen zwischen China und Österreich vorangebracht werden."
Bundespräsident Heinz Fischer zeigte sich wie sein chinesischer Amtskollege erfreut über den Verlauf der Gespräche. Österreich werde sich für die vollständige Anerkennung von China als Marktwirtschaft einsetzen, und die Zusammenarbeit mit China in den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Technik sowie Tourismus weiter vertiefen, so Fischer:
„Wir haben konkrete Abkommen und Vereinbarungen unterzeichnet. Sie sind Zeuge davon gewesen. Wir haben sehr konkrete Punkte besprochen, ich betrachte die weitere Zusammenarbeit mit Optimismus. Und ich bin sicher – ich sage es drei Mal unterstrichen – dass die Beziehungen zwischen China und Österreich sich auch in den nächsten Jahren positiv entwickeln werden."
Ein wichtiger Bestandteil der Beziehungen zwischen China und Österreich bildet die Zusammenarbeit im Bereich der Legislative. Sie spielt für die Festigung der Grundlage des Volkswillens in beiden Ländern eine äußerst wichtige Rolle. Beim Treffen mit Nationalratspräsidentin Prammer äußerte Hu Jintao seine Hoffnung, dass die Legislativbehörden beider Länder ihren Austausch kontinuierlich und auf allen Ebenen intensivieren können. Um die bilateralen Beziehungen voranzubringen, müssten die Erfahrungen in Bezug auf die Staatsverwaltung, Legislatur und Behördenaufsicht vermehrt ausgetauscht werden, so der chinesische Staatspräsident.