„10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, Zündung!"
Um 5 Uhr 58 am Dienstag wurde das Raumschiff „Shenzhou 8" im nordwestchinesischen Satellitenstartszentrum Jiuquan von der Trägerrakete „Langer Marsch 2F" erfolgreich ins All gebracht. Dort wird es an das Testmodul der ersten chinesischen Raumstation „Tiangong 1" andocken.
Nach dem chinesischen bemannten Raumfahrtprojekt wird das Ziel zur Errichtung einer langfristigen bemannten Raumstation in drei Schritten verwirklicht werden. Das Andocken zwischen Tiangong 1 und Shenzhou 8 gilt als eine wichtige Aufgabe im zweiten Schritt.
Das neun Meter lange Raumschiff „Shenzhou 8" wiegt 8,8 Tonnen. Die Pressesprecherin des chinesischen bemannten Raumfahrtsprojekts, Wu Ping, teilte mit, mehr als die Hälfte der über 600 Anlagen auf Shenzhou 8 seien technisch optimiert worden.
„Die Optimierung läßt sich hauptsächlich in zwei Punkten zusammenfassen. Zum einen sind zum automatischen und manuellen Andocken Geräte ergänzt und verbessert worden. Zum anderen sind für die Funktionsverbesserung und Zuverlässigkeit des Raumschiffs Systeme perfektioniert worden. So kann das Raumschiff nach dem Andocken mit dem Zielflugkörper 180 Tage im All bleiben."
Darüber hinaus ist die Trägerrakete „Langer Marsch 2F" mehr als 150 technischen Verbesserungen unterzogen worden. Eine Fluchtkapsel und -anlage im Kontrollsystem sind ebenfalls hinzugefügt worden.
Die Andock-Aktion gilt allgemein als eine große technische Schwierigkeit in der Raumfahrt. Der Vorgang ist immer mit einem großen Risiko verbunden. Wu Ping meinte jedoch, sie sei zuversichtlich, dass der Start und die Andockmission von Shenzhou 8 gelinge.
„Erstens ist die Qualität der Raumfahrtprodukte sichergestellt. Zweitens wurden mehrere Simulationstests und Bodenexperimente durchgeführt, um unter anderem das entscheidende Steuerungs-, Navigations- und Kontrollsystem sowie die Andockanlage zu überprüfen. Drittens sind komplette Notfallpläne ausgearbeitet worden."
Bei dieser Mission arbeitet China zum ersten Mal in internationaler Kooperation. Auf der Shenzhou 8 sind Anlagen installiert, die es chinesischen und deutschen Wissenschaftlern ermöglichen, gemeinsam 17 Experimente der Lebenswissenschaft durchzuführen.
Wu Ping teilte ferner mit, dass das Raumschiff Shenzhou 9 beziehungsweise Shenzhou 10 im nächsten Jahr ins All gebracht werden, um an Tiangong 1 anzudocken.