Jiuquan
Am Dienstagmorgen kurz vor sechs Uhr wurde das unbemannte chinesische Raumschiff „Shenzhou 8" mit der Trägerrakete „Langer Marsch 2F" vom Satellitenstartzentrum Jiuquan im Nordwesten des Landes erfolgreich ins All gebracht.
Die Hauptaufgabe der „Shenzhou 8"-Mission besteht im Andocken an Chinas erste Weltraumstation, die „Tiangong 1". Zudem werden die Funktionen der technisch verbesserten Shenzhou-Raumfähre und der „Trägerrakete Langer Marsch 2F" überprüft. Darüber hinaus werden im Weltraum mehrere wissenschaftliche Experimente durchgeführt.
Die „Tiangong 1" wurde seit dem Start am 29. September mehreren Tests unterzogen. Unter anderem wurden das System zur Fernsteuerung sowie ihre Andockgeräte überprüft. Laut Ma Yongping, dem Vizedirektor des Raumfahrtkontrollzentrums in Beijing, hat die „Tiangong 1" alle Tests bestanden.
Die „Shenzhou 8"-Mission wurde auch im Ausland aufmerksam verfolgt. Medien in den USA, Deutschland, Russland und Indien haben ausführlich über Chinas bemanntes Raumfahrtprogramm berichtet.
Nach dem erfolgreichen Andocken der „Shenzhou 8" an den Testmodul „Tiangong 1" sollen im Rahmen der chinesisch-deutschen Kooperation mehrere wissenschaftliche Experimente durchgeführt werden. Laut der Zeitschrift „Der Spiegel" befindet sich an Bord der „Shenzhou 8" auch eine aus deutscher Technologie bestehende „Simbox", die zur Durchführung von 17 biologischen und medizinischen Experimenten dient. Es handelt sich hierbei um die erste wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland im Weltraum.
Die Deutsche Presse-Agentur (DPA) hat ausführlich über Chinas jüngste Erfolge und seine Entwicklungsziele in der Raumfahrt berichtet – besonders über das von China selbst entworfene Satellitennavigationssystem und das Mondsondenprojekt.