Die Shenzhou 8 wird um 5 Uhr 58 am Dienstag ins All befördert. Das chinesische Raumschiff soll dann an das Testmodul der ersten chinesischen Weltraumstation Tiangong 1 andocken. Der Chefentwerfer der Shenzhou-Raumschiffe, Raumexperte Qi Faren, erklärt die Vorgehensweise:
„Die Andockung wird von zwei Flugkörpern vollendet. Tiangong 1 dient als Andockziel für das Raumschiff Shenzhou 8, das den Testmodul verfolgt. Die Andockmission wird von den beiden durchgeführt".
Zheng Yonghuang, Systemingenieur des bemannten Raumfahrtprojekts geht noch auf Details der Andockung ein. Laut ihm wird das Raumschiff „Shenzhou 8" den Testmodul „Tiangong 1" verfolgen und gemäß dem Zustand des Testmoduls seine Umlaufbahn mehrfach wechseln. Gleichzeitig wird das Raumschiff seine Umlaufebene regeln, um mit der Umlaufebene von Tiangong 1 identisch zu halten. Diese Aufgabe habe neue Ansprüche erhoben, sagte Zheng Yonghuang:
„Wenn die Umlaufbahn von Tiangong 1 festgelegt wird, wird der Start von Shenzhou 8 auf die Andockungsbahn von Tiangong 1 gerichtet. Somit ist das Startfenster genau gewählt. Wir bezeichnen das als Null-Fenster, denn das Raumschiff muss pünktlich gestartet werden."
Am 12. Tag nach dem ersten Andocken sollen sich beide Flugkörper dann trennen. Danach wird ein zweites Kopplungsmanöver erfolgen. Auf diese Weise sollen die Ankopplungstechnologien auf Stabilität und Zuverlässigkeit geprüft werden. Dazu Ma Yongping vom Beijinger Raumfahrtkontrollzentrum:
„Der ganze Prozess muss präzise kontrolliert werden. Erst mit einer erfolgreichen Selbststeuerung, Andockung, Trennung und Rückkehr von Shenzhou 8 kann die Mission als erfolgreich betrachtet werden."
Nach diesem Kopplungsmanöver wird China auch noch die Raumschiffe Shenzhou 9 und Shenzhou 10 ins All bringen. Auch sie werden an die Tiangong 1 andocken.