Nach monatigen Debatten und zähen Verhandlungen haben sich die EU-Politiker am Donnerstag auf eine Lösung in der europäischen Schuldenkrise geeinigt. Unter anderem wenden sich die EU-Länder an aufstrebende Volkswirtschaften wie China, mit der Bitte um finanzielle Hilfe. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat am gleichen Tag mit seinem chinesischen Amtskollegen Hu Jintao telefonisch eine Beteiligung Chinas am Stabilitätspakt erörtert. Chinesische Experten vertreten die Ansicht, dass alle Seiten aktiv an der Hilfsaktion für die Eurozone teilnehmen sollen.
Bei dem Telefongespräch informierte Sarkozy Hu Jintao über den gerade beendeten EU-Gipfel sowie die Maßnahmen der EU zur Bewältigung der Krise. Er meinte, die Einigungen würden in eine positive Richtung laufen. Hu Jintao erwiderte, die Maßnahmen und Ideen auf dem EU-Gipfel zeigten die Bestrebungen Europas zur solidarischen Kooperation, um die Krise schnell zu bekämpfen. Solche Maßnahmen sollten der Stabilität des europäischen Finanzmarkts dienen und die gegenwärtigen Schwierigkeiten überwinden. Eine Wiederbelebung beziehungsweise Entwicklung der Wirtschaft sollte gefördert werden.
Frau Chen Fengying, von der chinesischen Akademie für moderne internationale Beziehungen, meinte, China sollte der Bitte der EU um finanzielle Unterstützung nachkommen und sich aktiv beteiligen. Die europäische Schuldenkrise könnte auch China gefährden. Eine finanzielle Unterstützung würde sowohl Europa als auch China selbst zugute kommen.
„Die europäische Schuldenkrise ist nicht nur eine Sache der Euro-Zone. Sie kann die Stabilität der kompletten Finanzwelt beeinträchtigen. Die EU hat bereits Rettungspakete in Höhe von einer Billion Euro ins Leben gerufen. Unter diesen Umständen soll China Hilfe gewähren. China soll der G20-Gruppe und den IMF unter die Arme greifen als auch Gelder in den Euro-Rettungsfonds geben. Mit einer umfassenden Kooperation kann die zukünftige chinesisch-europäische Zusammenarbeit intensiviert werden."
Chen Fengying erklärte, dass China neben dem Ankauf europäischer Staatsdarlehen auch weitere Maßnahmen zur Krisenbewältigung beisteuern könnte. In diesem Prozess könnte sich auch Chinas Marktswirtschaft entwickeln.
„Ich finde die Zusammenarbeit in anderen Bereichen auch sehr wichtig. Wir sind der Meinung, dass der Export von Hochtechnisierten Produkten nach China ein wichtiger Aspekt in der wirtschaftlichen Entwicklung ist. Im letzten Jahr waren sich Ost und West in diesem Punkt noch nicht ganz einig. Aber jetzt mit der Verschlechterung der Situation, ist die bilaterale Zusammenarbeit wieder ausgebaut. Das ist meiner Meinung nach eine gute Erscheinung dieser Krise."