Nach der Bekanntgabe seines Ablebens haben Staaten und internationale Organisationen, darunter die USA, Frankreich, Deutschland und die Arabische Liga (AL), sofort reagiert. Sie hoffen, dass Libyens Exekutivbehörden so bald wie möglich eine demokratische Regierung errichten würden. US-Präsident Barack Obama meinte in einer Rede im Weißen Haus, sein Land erwarte eine möglichst baldige Etablierung der Übergangsregierung in Libyen. Ein demokratischer Übergang sollte reibungslos realisiert, und freie, faire Wahlen abgehalten werden. Es gelte ein umfassendes, tolerantes demokratisches System aufzubauen.
Nach 42-jähriger Herrschaft wurde Gaddafi am 23. August von Oppositionellen gestürzt. Beobachter meinen, der Tod von Gaddafi habe eine größere symbolische als praktische Bedeutung. Die Situation in diesem nordafrikanischen Staat hätte sich bereits vor einem Monat geklärt. Nach seinem Tod würden innerhalb der Behörden Widersprüche auftreten, die die Solidarität der Behörden sowie die gesellschaftliche Stabilität gefährden.
Die genaue Zusammensetzung einer neuen Übergangsregierung geriet aufgrund der Widersprüche bis dato in den Hintergrund. Während der Kämpfe gegen Gaddafi sind in Libyen mehrere Milizenorganisationen entstanden. Die Reorganisation wird sich auch stark auf die künftige Situation in Libyen auswirken.
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon bezeichnete den Tod von Gaddafi am Donnerstag als einen Beginn. Vor Libyen und seiner Bevölkerung würden zahlreiche Schwierigkeiten und Herausforderungen liegen. Nur durch eine nationale Solidarität und Versöhnung könnte eine schöne Zukunft verwirklicht werden.