Am 19. April 1971 schickte die ehemalige Sowjetunion mit der Rakete „Proton" die weltweit erste Raumstation „Saliut 1" ins All. Als ein Pionier bezüglich des Aufbaus einer Raumstation hat Russland viele Erfahrungen gesammelt. Im Vorfeld des Starts der ersten chinesischen Raumstation „Tiangong 1" haben russische Raumfahrtsexperten ihre Erfahrungen in diesem Bereich geteilt.
Dmitriy Guliutin ist ein bekannter Raumfahrtsexperte des Raumfahrtsmuseums in Moskau. Seit der erfolgreichen ersten bemannten Raumfahrt Chinas im Jahre 2003 hat er die Entwicklungen Chinas in diesem Aspekt stets mit Aufmerksamkeit verfolgt. Für ihn ist der Start von „Tiangong 1" keineswegs das schwierigste beim Aufbau der Raumstation. Ein erfolgreiches Andocken zwischen „Tiangong 1" und dem Raumschiff sei der Schlüssel zum Erfolg. Dmitriy Guliutin:
„Um eine Raumstation zu errichten, müssen präzise Andockungstechnologien gut beherrscht werden. Ohne ein erfolgreiches Andocken des Raumschiffs an die Raumstation können die Astronauten in der Raumstation ihre Arbeit nicht aufnehmen. Damals hatte die Sowjetunion einige Schwierigkeiten auf diesem Gebiet überwunden. Ein erfolgreiches Andocken ist also die Hauptaufgabe für Chinas Aufbau der Raumstation."
An den Raumstationen „Saliut", „Mir" und auch an der internationalen Raumstation (ISS), die von den USA und Russland geleitet wird und an der sich mehrere Länder beteiligen, haben mehrere Astronauten im Weltall gearbeitet.
Vom Raumflug des ersten Astronauten weltweit, Yuriy Gagarin, 1961 bis zum erfolgreichen Start der Raumstation „Saliut 1" 1971 hat die ehemalige Sowjetunion insgesamt 10 Jahre gebraucht. Guliutin betonte, wenn „Tiangong 1" erfolgreich ins All gebracht würde, bedeute dies, dass sich China auf der Basis der Vorläufer noch schneller entwickeln würde.
„China wird bald „Tiangong 1" ins All bringen. Das ist ein enormer Fortschritt. Im Jahr 2003 hat seinen ersten bemannten Raumflug erfolgreich absolviert. Ein erfolgreicher Start von „Tiangong 1" würde bedeuten, dass China für diesen Entwicklungsprozess nur 8 Jahre braucht. Das ist zweifellos ein großer Fortschritt."