"China will mit der Teilnahme an dieser Konferenz seinen Standpunkt in der Libyen-Frage darlegen. China ist ein ständiges Mitglied des Weltsicherheitsrats und auch eine verantwortungsbewusste Großmacht. Wir haben der Situation in Libyen immer große Aufmerksamkeit geschenkt. Auf der Konferenz wollen wir unsere Ansichten erklären."
Das Wichtigste, das Libyen im Moment brauche, sei die Wiederherstellung der Ordnung, sagt Zhai Jun. Sobald die Stabilität im Wüstenstaat wiederhergestellt sei, könne der Wiederaufbau unter Federführung der UNO erfolgen:
"China ist der Ansicht, dass es unter den gegenwärtigen Umständen das Wichtigste ist, die Stabilität in Libyen so rasch wie möglich wieder herzustellen. Es ist ganz wichtig, dass in Libyen bald ein toleranter politischer Übergang gestartet wird, der Vertreter aus allen Fraktionen und Landesteilen beinhaltet. China respektiert die Wahl des libyschen Volkes. Libyens Souveränität, territoriale Integrität und Unabhängigkeit müssen von der internationalen Gemeinschaft respektiert werden. Die UNO muss beim Wiederaufbau nach dem Krieg eine führende Rolle einnehmen."
An Chinas Unterstützung für den "Nationalen Übergangsrat" lässt Zhai Jun keinen Zweifel aufkommen:
"Wir haben immer engen Kontakt zum 'Nationalen Übergangsrat' gepflegt. Vertreter dieses Rats haben auch China besucht. Umgekehrt hat China auch seine Repräsentanten nach Bengasi geschickt. Inzwischen haben wir in Bengasi eine ständige Arbeitsgruppe. Wir legen großen Wert darauf, dass der Übergangsrat in der jetzigen politischen Situation eine wichtige Rolle einnimmt. Wir hoffen auch, dass der Übergangsrat bei der zukünftigen Entwicklung eine Schlüsselrolle spielen wird. Hoffentlich kann der Übergangsrat diesen Prozess so rasch wie möglich in Gang setzen!"