Istanbul
Die Kontaktsgruppe für die Libyen-Frage ist am Donnerstag zu einer Sitzung in Istanbul zusammengetroffen. Vertreter von 28 Ländern, darunter Großbritannien, die USA, Frankreich und Deutschland, sowie sieben internationalen Organisationen haben dort die Nachkriegslage in Libyen sowie die wirtschaftliche Hilfe für den Wiederaufbau des Landes erörtert.
In einer Erklärung hieß es, die Gruppe erkenne den libyschen „Nationalen Übergangsrat" als die einzige Vertretung des Staates und des Volkes an. Libyens Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität sollten respektiert werden. Der libysche „Nationale Übergangsrat" solle einen ordnungsgemäßen, demokratischen Übergang verwirklichen. Eine nationale Versöhnung solle realisiert werden. Und nicht zuletzt sollen Vergeltungsaktionen vermieden werden.
In der Erklärung wurde Muammar al-Gaddafi erneut aufgefordert, sofort zu kapitulieren.
Die Teilnehmer der Sitzung zeigten sich einverstanden, noch in diesem Monat das Auslandsvermögen der Gaddafi-Regierung in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar freizugeben und dem „Nationalen Übergangsrat" diese Gelder bereitzustellen.
Am selben Tag haben auch die USA, Südafrika und Italien eine Freigabe des eingefrorenen Vermögens der Gaddafi-Regierung in Höhe von jeweils 1,5 Milliarden US-Dollar sowie 350 Millionen Euro beschlossen. Die Gelder sollen der humanitären Hilfe und dem Wiederaufbau in Libyen zur Verfügung gestellt werden.