Das sieht auch Yang Liguo so. Der Leiter der chinesischen Delegation wollte von einer Jagd nach Medaillen von Anfang an nichts wissen. Seiner Meinung nach sollten die jungen Sportler aus China die Universiade auch als Gelegenheit betrachten, um sich mit ihren Altersgenossen aus dem Ausland auszutauschen:
„Wir nehmen nicht einfach nur an den Spielen teil, sondern wir wollen uns auch am Austausch beteiligen. Die Universiade ist ein Sportfest, das den jungen Studierenden aus aller Welt eine Plattform zum Austausch bietet."
Die Universiade in Shenzhen soll die Völkerverständigung über Landesgrenzen, Hautfarben und Religionen hinweg fördern, so das Ziel der Organisatoren. Tuna Tali aus der Türkei findet den Kontakt mit Gleichaltrigen aus aller Welt genauso wichtig wie die Wettkämpfe selber. Obwohl er das jüngste Mitglied im türkischen Wasserballteam ist, hat er in Shenzhen bereits viele neue Freunde aus allen Erdteilen gefunden:
„In den Restaurants und den Erholungseinrichtungen oder auch beim Bummel durchs Universiade-Dorf kann man überall neue Leute kennenlernen. Gestern Abend beispielsweise haben ich und meine Freunde beim Eiskaufen jemanden getroffen. Er hat uns von seinem Land erzählt, was sehr interessant war. Alle Leute im Universiade-Dorf wollen neue Leute kennenlernen. Wir haben bereits mehrere neue Freunde aus aller Welt kennengelernt."
Die Universiade ist ein hervorragender Ort, um mehr über andere Länder und Kulturen zu erfahren. Die Jugendlichen müssten sich aber auch bewusst sein, dass sie das Image ihres Landes durch ihr Verhalten beeinflussen, meint Carlos Lopes, der sportliche Leiter der Delegation aus Angola:
„Die Universiade ist ein großes Fest für Jugendliche aus aller Welt. Die Jugendlichen lernen einander besser kennen und verstehen. Die Universiade ist ein Ort des kulturellen Austauschs. Die Jugendlichen kriegen hier die Möglichkeit, mehr über die Kultur in anderen Ländern zu erfahren. Gleichzeitig können sie durch ihr Verhalten aber auch die einzigartige Kultur ihres Landes demonstrieren."