Laut Bani befinden sich die Aufständischen in Misrata östlich von Tripolis im Moment in einer günstigen Lage. Die Aufständischen seien bereits ins Gebiet um Zliten 40 Kilometer westlich von Misrata vorgerückt. Allerdings würden sie dort von den Regierungstruppen noch mit Raketenwerfern und Granaten beschoßen. Bani gibt unumwunden zu, dass die Aufständischen die Menschen in Misrata mit Waffen und Munition unterstützt haben:
"Wir haben Misrata wirklich Waffen und Munition geliefert. Wir sind bemüht, die Bürger dort mit Waffen auszurüsten. Zudem suchen wir auf allen Seiten nach bewaffneter Unterstützung."
Bani zufolge hat sich die militärische Situation im gebirgigen Westen von Libyen inzwischen ebenfalls zum Vorteil der Aufständischen gewendet. Im Osten des Landes hätten die Aufständischen bereits den wichtigen Öl-Hafen Brega eingekreist.
Früher in diesem Monat hat Staatschef Muammar al-Gaddafi in einer Rede erneut bekräftigt, Libyen und das libysche Volk auf keinen Fall zu verlassen. Während seines Besuchs in Russland in diesem Monat hat Libyens Außenminister Abdul Ati al-Obeidi alle politischen Kräfte in Libyen inklusive den Aufständischen aufgefordert, sich an einer politischen Lösung des Konflikts zu beteiligen. Für Bani, den Sprecher der Oppositionellen, kommt dieser Aufruf zu spät:
"Es ist zu spät, einfach zu spät! Wir haben auch einmal darauf gehofft. Aber das libysche Volk wird nicht akzeptieren, dass Muammar al-Gaddafi weiterlebt. So sieht die Lage im Moment aus."
Erst am 21. Juli hat Staatschef Gaddafi betont, dass er weder einen Dialog mit den Oppositionellen führen noch kapitulieren wird.