Im Anschluß an das Treffen teilte Rasmussen in einer Erklärung mit, der Militäreinsatz der NATO in Libyen zum Schutz der Bevölkerung müsse fortgesetzt werden, da die Gaddafi-Regierung nach wie vor das Leben unschuldiger Zivilisten gefährde. Zudem habe die Gaddafi-Regierung bereits ihre Legitimation verloren. Die Oppositionellen hätten nun die große Verantwortung zur Demokratisierung Libyens. Der Bürgerkrieg in Libyen müsse mit einem politischen Plan beendet werden, und dieses Vorhaben müsse von der internationalen Gemeinschaft unterstützt werden. Das libysche Volk müsse Herr des Staates sein, jetzt sei der richtige Moment, diesen Plan ins Leben zu rufen.
Die NATO und die Aufständischen wollen den Bürgerkrieg in Libyen dringend beenden. Vor vier Monaten, am 19 März 2011, hatte die NATO Luftangriffe auf Ziele in dem nordafrikanischen Land gestartet. Täglich sind mehrere hundert Kampfflugzeuge im Einsatz, wobei die NATO angibt, den Großteil der Streitkräfte von Gaddafi bereits zerstört zu haben. Allerdings ist Gaddafi noch immer an der Macht, und die Effektivität der Luftangriffe scheint zurückzugehen. Der vor kurzem zurückgetretene ehemalige US-Verteidigungsminister Robert Gates sagte dazu, auch eine starke NATO könne Gaddafi nicht besiegen. Vielmehr habe die NATO bereits an Ansehen verloren. Die Zuversicht in den beteiligten NATO-Staaten und in der Bevölkerung schwindet. Trotz der militärischen Unterstützung der NATO und der politischen Hilfe der internationalen Gemeinschaft konnten die libyschen Oppositionellen bislang die Hauptstadt Tripolis nicht erobern. Das Ziel, Gaddafi zu stürzen, ist nach wie vor unerfüllt.
Angesichts der gegenwärtigen Lage haben die Aufständischen nun die NATO aufgefordert, die Luftangriffe auf Ziele von Einrichtungen von Gaddafi zu verstärken. Selbst während dem am 1. August beginnenden muslimischen Fastenmonat Ramadan sollen die Luftangriffe nicht reduziert werden.