In Dandong in der Provinz Liaoning an der Grenze zu Nordkorea versammeln sich jeden Abend um sieben Uhr rund 200 Bürger im Jinjiangshan-Park, um gemeinsam alte Revolutionslieder anzustimmen. Einige bringen zur Begleitung ihre Musikinstrumente mit. Geleitet wird der spontane Chor von Zhang Xuquan:
"Wir sind alle sehr leidenschaftliche Leute. Normalerweise beginnen wir mit dem Singen der Revolutionslieder kurz nach sieben Uhr. So gegen halb neun hören wir dann wieder auf. Wir singen jeden Abend mindestens 30 Lieder."
Auch an der Fremdsprachenuniversität im nahe gelegenen Dalian werden fleissig rote Lieder eingeübt. Einen Monat lang haben sich 82 ausländische Studierende aus 16 Ländern und Gebieten auf ihren Auftritt vorbereitet.
Neben Liedervorführungen finden in ganz China aus Anlass des 90. Gründungstages der KP noch eine Reihe weiterer Kulturveranstaltungen statt. Das Hauptstadtmuseum in Beijing beispielsweise zeigt eine "Fotoausstellung über das Tiananmen in den letzten hundert Jahren". Anhand von 140 Fotos und 60 weiteren Exponaten wird die Geschichte des Tors des Himmlischen Friedens veranschaulicht. Auf diese Weise soll der Wiederauferstehung Chinas gedacht werden.
Im Beijinger Militärmuseum wiederum findet die "Kunstwerkausstellung zur Feier des 90. Gründungstags der KP Chinas" statt. Die Ausstellung wird von der Vereinigung der chinesischen Künstler veranstaltet.
In den Kinos wird landesweit der Film "Beginning of the great revival" aufgeführt. Das Monumentalwerk erzählt die Entstehungsgeschichte der Partei. Das Echo der Zuschauer ist bisher durchwegs positiv ausgefallen – vor allem die jüngere Generation, zu der auch Mo Fei aus der Provinz Guizhou gehört, findet lobende Worte:
"Unsere Generation, die diese Geschichte nicht erlebt hat, kann durch diesen fantastischen Film die Liebe der Revolutionäre von damals zum Staat und zum Land besser nachvollziehen. Ich war vom Gesehenen sehr erstaunt und tief bewegt."