Tripolis/Genf
Die USA und Großbritannien haben am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung mitgeteilt, die NATO habe das Recht, Angriffe auf das Kommandozentrum der libyschen Armee einschließlich der Residenz von Staatschef Gaddafi zu fliegen. Weiter hieß es, die NATO überlege bereits, den Militäreinsatz in Libyen zu intensivieren.
Am Montag hatten NATO-Kampfflugzeuge die Residenz des libyschen Staatschefs Muammar al- Gaddafi in der Hauptstadt Tripolis bombardiert.
In einer Reaktion darauf kritisierte der russische Ministerpräsident Vladimir Putin die Luftangriffe scharf. Putin betonte, die Aktion der NATO habe die betreffende UN-Resolution für die Libyen-Frage verletzt. Von libyscher Seite wurden der Weltsicherheitsrat und die Afrikanische Union aufgefordert, jeweils eine Dringlichkeitssitzung über die Lage in Libyen einzuberufen.
Das Koordinierungsbüro der Vereinten Nationen für Humanismus teilte währenddessen am Dienstag in Genf mit, dass es derzeit in den meisten Teilen Libyens an Lebensmitteln mangele. Sollte die Versorgung nicht sofort wiederhergestellt werden, werde es zu einer Nahrungsmittelkrise kommen. Die UNO bemühe sich daher um die Lieferung von Lebensmitteln und Medikamenten nach Libyen.