Angesichts der Atomkrise in Japan hat China als ein großes Atomland seine Entwicklung der Atomkraftwerke zuerst verlangsamt. Dabei werden zum einen die Überprüfung und Genehmigung der neuen Projekte vorübergehend eingestellt, und zum anderen die derzeit gebauten Atomkraftwerke umfassend geprüft.
Mittlerweile sind in China 13 Reaktoren von sechs Atomkraftwerken mit einer Leistung von 10,8 Millionen Kilowatt in Betrieb. Die Leistung der derzeit gebauten Atomkraftwerke beläuft sich auf zirka 30 Millionen Kilowatt. 40 Prozent der Reaktoren der im Bau befindlichen Atomkraftwerke weltweit entfallen auf China. Der Vizegeneralsekretär der chinesischen Vereinigung für Atomenergie, Feng Yi, weist darauf hin:
"Mittel- und langfristig betrachtet wird China seine Richtlinien zur Entwicklung der Atomkraftwerke unbeirrt umsetzen. Dies basiert auf Chinas Energiestrategie, der Analyse der Beziehungen zwischen Angebot und Nachfrage im Inland sowie den konkreten Gegebenheiten der allumfassenden Atombranche. Angesichts der schweren Atomkrise werden wir in kurzer Zeit die Sicherheit hervorheben und eine Festigung der Grundlage für die Sicherheit in den Vordergrund stellen. Dies wird ein besseres Fundament für unsere künftige Entwicklung darstellen."
Feng Yi betont, in den letzten mehr als 20 Jahren der Entwicklung der Atomenergie habe die chinesische Regierung die Beachtung der Sicherheit nie vernachlässigt. Das Land habe sich in diesem Bereich bereits den internationalen Konventionen angepasst.
"Nach einem mehrjährigen Lauf hat sich unser Sicherheitssystem für Atomkraftwerke bewährt. Im Besonderen ist die Emission der radioaktiven Stoffe niedriger als die staatlichen Normen vorgeben und zudem jährlich allmählich gesunken. Die Qualität, das Entwicklungstempo, das Risiko und die Sicherheitsverwaltung unserer Atomkraftwerke sind voll und ganz auf einem kontrollierbaren Niveau. Sie entsprechen Angebot und Nachfrage in unserem Land."
Am 16. März hat der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao auf einer ständigen Sitzung des Staatsrats betont, die Sicherheit der Atomkraftwerke müsse in den Vordergrund gestellt werden. In diesem Sinne würden die Überprüfung und Genehmigung der neuen Projekte vorübergehend eingestellt, und die derzeit gebauten Atomkraftwerke umfassend geprüft. Dazu erklärt Feng Yi:
"Sowohl die Welt als auch China muss die Atomunfälle in Fukushima ernsthaft überdenken. In diesem Prozess gilt es als eine vernünftige Handlung, das Tempo der Entwicklung unserer Atomkraftwerke zu verlangsamen. Wir müssen aus der Katastrophe in Japan eine Lehre für den Betrieb, die Verwaltung der Atomkraftwerke sowie das Management der gebauten Projekte ziehen. Dies ist ein wertvolles Eigentum für die Gewährleistung der Atomsicherheit sowie den reibungslosen Aufbau der Atomkraftwerke in China."