Tokio
Die Kühlung der Fukushima-Reaktoren durch Wasser hat inzwischen erste Erfolge gezeigt, gab der japanische Verteidigungsminister Toshimi Kitazawa am Samstag bekannt. Zurzeit betrage die Temperatur über den vier Reaktoren unter 100 Grad Celsius. Inzwischen ist es der Betreibergesellschaft Tepco gelungen, die geschädigten Reaktoren 1 und 2 wieder mit Strom zu versorgen.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO gab am Freitag bekannt, dass die Radioaktivität in den Regionen außerhalb der offiziellen 30-Kilometer-Verbots-Zone in Fukushima sehr gering und die Gesundheit überhaupt nicht gefährdet sei.
Um die Folgen der Katastrophe zu bewältigen, hat der japanische Premierminister Naoto Kan am Samstag dem oppositionellen LDP-Vorsitzenden Sadakazu Tanigaki das Amt des stellvertretenden Ministerpräsidenten angeboten. Die Opposition hat das Angebot jedoch abgelehnt.
Der chinesische Außenminister Yang Jiechi übermittelte Chinas Bereitschaft, die Kooperation mit Japan in den Bereichen Katastrophenschutz und Wiederaufbau auszubauen. Zur baldigen Lösung des Atomunfalls in Fukushima solle Japan aber die chinesische Seite rechtzeitig über die aktuelle und exakte Entwicklung informieren, so Yang am Samstag in Kyoto. Am gleichen Tag dankte der japanische Außenminister Takeaki Matsumoto China für die Unterstützung im Katastrophengebiet.
Der OECD-Chef Angel Gurria gab am Sonntag seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Atomunfall in Japan die Nutzung von Nuklearenergie nicht negativ beeinflussen werde. Das in Hamburg ansässige Johann Heinrich von Thünen-Institut stellte unterdessen fest, dass Unfall keinen langfristigen Einfluss auf die Meeresflora und -fauna ausüben werde. Das Institut spezialisert sich unter anderem auf Überwachung der Radioaktivität in Fischen.
Laut jüngsten Angaben des japanischen meteorologischen Amtes ist der Norden des Kreises Ibaraki am Samstag um etwa 19 Uhr Ortszei von einem Erdbeben mit einer Stärke von 6,1 auf der Richterskala heimgesucht worden.