Zhang Monan vom Staatlichen Informationszentrum sagt, dass die negativen Auswirkungen des Erdbebens auf die globale Wirtschaft sich vor allem auf die Großwarenpreise konzentrieren. So liegen im Norden und Nordosten Japans, also den von der Katastrophe am schwersten betroffenen Regionen, zugleich auch die Hauptanbauregionen von Reis. Zhang Monan schätzt, dass daher nun der Import von Reis in Japan zunehmen wird und die internationalen Getreidepreise schwanken könnten. Durch das Erdbeben und den nachfolgenden Tsunami mussten auch viele Atomkraftwerke heruntergefahren werden, wodurch die Nachfrage nach Strom in Japan generell steigen wird. Dazu Zhang Monan:
"Atomstrom macht 30 Prozent der gesamten Stromerzeugung in Japan aus. Falls die Atomkraftwerke nicht wieder über kurz oder lang in Betrieb genommen werden können, müsste man andere Energieträger nutzen, zum Beispiel Kohle, Erdöl oder Erdgas. Dies wird sich auch auf die Großwarenpreise auswirken."
Experten sind sich einig, dass die Folgen einer Naturkatastrophe auf eine hochentwickelte Wirtschaftskörperschaft nicht lang andauern. Obwohl das Erdbeben die Produktivität zu diesem Zeitpunkt schädigt, wird demnach der enorme Einsatz zum Wiederaufbau die wirtschaftliche Entwicklung stimulieren. Die Anwendung von neuen Technologien trägt folglich ebenfalls zu einer Verbesserung der Infrastruktur und der Produktivkraft bei. Wirtschaftswissenschaftlerin Chen Fengying sagt, dies sei zugleich ein Impuls für die weitere wirtschaftliche Entwicklung:
"Nach dem verheerenden Erdbeben muss man sich für den Wiederaufbau einsetzen. Und dieser Einsatz wird wiederum Profit bringen. So könnte das Wirtschaftswachstum Japans noch höher als vor dem Erdbeben sein. Internationale Institutionen prognostizierten für Japan in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent. Falls der Wiederaufbau demnächst, in der zweiten Jahreshälfte oder auch später beginnt, könnte das BIP die Prognose von 1,6 Prozent übertreffen. Das Erdbeben hat weite Teile von Nordostjapan zerstört. Für den Wiederaufbau gilt nun der Import als ein Muss. Dies wird den Export der Nachbarländer ankurbeln. Das wird auch für die Kooperation in der Region Asien-Pazifik Möglichkeiten schaffen."