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Glück statt BIP – neues Kriterium für Chinas Entwicklung
  2011-03-14 15:56:51  cri
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China ist aktuell die zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf hat kürzlich die Marke von 4.000 US-Dollar übertroffen. Die prächtigen Statistiken geben eigentlich doppelten Anlass zum Feiern, allerdings haben die Regierung und auch Experten Anlaß zum Nachdenken gegeben; es kam die Frage auf: Wie können einfache Chinesen, und insbesondere die sozial Schwachen, von der rasanten Entwicklung der Nation profitieren? "Glück statt BIP als Entwicklungskriterium", so lautet daher der Aufruf vieler Experten. Diese Meinung teilt auch der berühmter Soziologe Professor Xin Ming:

"Die Idee, dass die Entwicklung der Bevölkerung dient und dass die Allgemeinheit an den Entwicklungsfrüchten teilhaben soll, ist schon etabliert worden. Früher haben wir zu großen Wert auf die Gesamtsumme des BIP gelegt. Der Kuchen sollte so groß wie möglich gemacht werden, ohne genügend Rücksicht darauf zu nehmen, wie dieser leckere Kuchen in die Hand eines jeden Chinesen verteilt werden kann."

Im Rahmen der diesjährigen NVK-Tagung wurde daher das Thema "Glücksindex der Bevölkerung" hitzig diskutiert. Hören wir aber zuerst einmal, was den "normalen Chinesen" eigentlich glücklich macht:

"Mein Wunsch ist, dass das Preisniveau rationaler und das Einkommen gesteigert wird, und wenn es nur ganz winzig ist."

"Ich hoffe, dass die Immobilienpreise runtergehen."

"Ich hoffe, dass der Beijinger Himmel immer blauer und die Luftqualität immer besser wird."

Ministerpräsident Wen Jiabao hat in seinem Rechenschaftsbericht die Antwort der Regierung in Bezug auf das größte Anliegen der Bevölkerung gegeben. So soll das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen der chinesischen Bevölkerung in den kommenden fünf Jahren im Durchschnitt jährlich um mehr als sieben Prozent erhöht werden. Im Gegensatz dazu soll der Energieverbrauch pro BIP-Einheit um 16 Prozent sinken. Und die Wachstumsrate des Gesamtniveaus der Endverbraucherpreise soll 2011 bei etwa vier Prozent gehalten werden.

Nach der Ansicht von Wen Jiabao kann nur dann von "Glück" die Rede sein, wenn die Chinesen gemütlich und ohne Sorgen leben können und voller Zuversicht in die Zukunft blicken. Zhao Zhengyong, Gouverneur der zentralchinesischen Provinz Shaanxi, erklärt, was er unter dem Begriff "Glücksindex" versteht:

"Ab diesem Jahr sollen 80 Prozent der aufgestockten Finanzausgaben zur Verbesserung der Lebensqualität der Bevölkerung verwendet werden. Wie soll man den 'Glücksindex' und 'ein Leben in Würde' verstehen? Nach meiner Vorstellung sollen dabei sowohl materielle als auch immaterielle Kriterien aufgestellt werden. Aber in der jetzigen Entwicklungsphase liegt das nüchternste und direkteste Glück der Chinesen darin, dass sie eine gemütliche Unterkunft haben und glücklich mit ihrer Beschäftigung sind."

Li Yining, Wirtschaftswissenschaftler an der Peking-Universität und Mitglied der PKKCV, hat vorgeschlagen, ein System mit Kriterien zur Bewertung des Glücksindex auszuarbeiten:

"In der Wirtschaftslehre wird 'Glück' nicht über das BIP beurteilt. Auch das Pro-Kopf-BIP führt nicht unbedingt zu Glück. Für den Glücksindex sollte ein anderes Bewertungssystem aufgestellt werden. Es besteht aus Maßstäben aus Bereichen wie etwa Wohnungsbau, Ausbildung, medizinische Versorgung, Sozialversicherung und so weiter. Deswegen sind die Experten am Überlegen, welche Kategorien ein solches System beinhalten und welche Elemente in der jeweiligen Kategorie berücksichtigt werden sollen."

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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