Da auch Atomkraftwerke in Mitleidenschaft gezogen wurden, rief der japanische Premierminister Naoto Kan am Freitag den atomaren Notstand aus. Am folgenden Tag bestätigte die japanische Regierung einen Störfall im Atomkraftwerk Fukushima 1. Zahlreiche Anwohner wurden evakuiert. Jüngsten Angaben zufolge hat man insgesamt 100.000 Menschen aus dem Kreis in Sicherheit gebracht.
Bereits wenige Minuten nach dem Beben setzte die japanische Regierung einen Krisenstab ein. Derzeit sind die Rettungsarbeiten im Katastrophengebiet in vollem Gang.
Am Samstag früh inspizierte der japanische Ministerpräsident Naoto Kan per Hubschrauber die durch den Tsunami schwer betroffenen Regionen Fukushima und Miyagi. Zudem kündigte er am selben Tag auf einer Konferenz des Krisenstabs an, die Zahl der Soldaten der Japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte, die in das Katastrophengebiet entsandt werden sollen, auf 50.000 zu erhöhen.
Nach der verheerenden Katastrophe haben viele Länder und internationale Organisationen in Telegrammen ihre Anteilnahme ausgedrückt und notwendige Hilfen zugesichert.
Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao und Außenminister Yang Jiechi haben ihren Amtskollegen Telegramme geschickt, in denen sie im Namen der chinesischen Regierung und des chinesischen Volkes ihre tiefste Anteilnahme zum Ausdruck brachten. Zudem versprachen sie, Japan alle erdenkliche Hilfe zu leisten.
Das Chinesische Rote Kreuz hat Nothilfen in Höhe von einer Million Yuan bereitgestellt und dem japanischen Roten Kreuz ein Telegramm zur Anteilnahme geschickt.
Auf Vorschlag des chinesischen ständigen UN-Vertreters Li Baodong gab es im UN-Sicherheitsrat am Freitagvormittag vor einer Konferenz eine Schweigeminute für die Erdbebenopfer in Japan. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon betonte, die Vereinten Nationen würden der japanischen Bevölkerung alle Hilfe anbieten. Die UN hat bereits vier Rettungstrupps ins Katastrophengebiet entsandt.
Die EU-Kommission kündigte am gleichen Tag an, den Zivilschutzmechanismus zu aktivieren, um Japan zu helfen.
Auch Deutschland, Südkorea, Frankreich, Finnland, Russland, die USA, Kanada und die Weltbank haben ihre Bereitschaft zum Ausdruck gebracht, Japan in dieser schweren Lage zu unterstützen.
Das deutsche Technische Hilfswerk (THW) hat bereits eine Gruppe mit vier Experten nach Tokio geschickt, 40 weitere Mitarbeiter sollen schnellstmöglich folgen.