New York / Tripolis / Beijing
Der Weltsicherheitsrat hat am Dienstag eine Dringlichkeitssitzung über die Situation in Libyen abgehalten. Danach wurde an Libyen appelliert, die Gewalt sofort einzustellen und den Forderungen des Volkes allmählich nachzugehen.
Die turnusmäßige Ratsvorsitzende in diesem Monat, die brasilianische ständige UN-Vertreterin Maria Luiza Viotti meinte, die Mitglieder des Weltsicherheitsrats seien tief besorgt und verurteilten Gewaltanwendung gegen Zivilisten.
Chinas ständiger UN-Vertreter Li Baodong forderte Libyen auf, die Sicherheit der Ausländer verschiedener Staaten, darunter auch China, zu gewährleisten. Auch müsse ein unkomplizierter Abzug der Ausländer sichergestellt werden.
Die chinesische Regierung hat am Mittwoch außerplanmäßige Charterflüge nach Libyen eingesetzt. An Bord dieser Flugzeuge sollen chinesische Staatsbürger evakuiert und nach China ausgeflogen werden. Auch wurden zusätzlich alle in der Region verfügbaren chinesischen Frachtschiffe und Fahrzeuge mobilisiert. Inzwischen sind 83 chinesische Staatsbürger aus Libyen evakuiert worden und in Ägypten eingetroffen.
Mehrere Länder wie Portugal, Italien, Griechenland, die Niederlande, Österreich und Frankreich haben ebenfalls Sondermaschinen nach Libyen entsendet, um ihre Bürger zu evakuieren.
Dem libyschen Staatsfernsehen zufolge haben die landesweiten Proteste in Libyen bisher 300 Menschenleben gefordert, darunter 189 Zivilisten und 111 Soldaten. Staatschef Muammar al-Gaddafi lehnte einen Rücktritt kategorisch ab.