John Thornton, der Vorstandsvorsitzende des amerikanischen Brookings-Instituts, war einer der zahlreichen Forumsteilnehmer. Für ihn ist die erfolgreiche Bekämpfung des Klimwandels nur dann möglich, wenn China und die USA, die beiden größten Energieverbraucher, intensiver zusammenarbeiten. Als konkrete Beispiele der Zusammenarbeit nannte Thornton die Förderung der erneuerbaren Energien sowie die Erhöhung der Nutzungseffizienz beim Energieverbrauch:
"Die Beziehungen zwischen den USA und China gehören gegenwärtig zu den wichtigsten Beziehungen überhaupt. Beide Staaten müssen ihre Zusammenarbeit kontinuierlich ausbauen, damit die globalen Herausforderungen gelöst werden können. Die amerikanisch-chinesischen Beziehungen kommen der globalen Entwicklung im 21. Jahrhundert zugute. Eine ganz wichtige Rolle spielt die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Förderung erneuerbarer Energien. Die beschleunigte Umwandlung zu einer kohlenstoffarmen und energiesparenden Wirtschaft ist für beide Länder ein absolutes Muss."
Die Vertiefung von "gemeinsamen Interessen" und die Etablierung einer "Interessengemeinschaft" gehören zu den politischen Leitlinien der chinesischen Regierung. Im Bereich der erneuerbaren Energien sieht Wan Gang, Chinas Minister für Wissenschaft und Technik, das größte Potenzial für die Zusammenarbeit zwischen China und den USA:
"Beide Länder sind große Energieverbraucher. Zugleich gehören beide Länder zu den Ländern mit dem höchsten CO2-Ausstoß weltweit. In Bezug auf die Energieversorgung weisen beide Länder eine große Komplementarität auf. Die Technologien zur Energiebeschaffung der beiden Länder ergänzen sich. Am geeignetsten für eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern halte ich den Bereich der erneuerbaren Energien. Dieser Bereich wird bestimmt zum Fokus der zukünftigen bilateralen Zusammenarbeit."
Am Dienstag wurde in Washington nicht nur das chinesisch-amerikanische Forum über erneuerbare Energien abgehalten, sondern auch das chinesisch-amerikanische Forschungszentrum für erneuerbare Energien offiziell eingeweiht.
Die Errichtung dieses Forschungszentrums unterstreicht den Willen der beiden Länder zur Zusammenarbeit im Klimaschutz. In Zukunft wollen die beiden Länder Forschungsprojekten Priorität einräumen, die zur Errichtung einer kohlenstoffarmen Wirtschaft beitragen. Dazu gehören etwa die Entwicklung von umweltfreundlichen Autos oder auch der Bau von energiesparenden Wohnungen.