Beide Länder sind inzwischen der zweitwichtigste Handelspartner des jeweils anderen. 2010 betrug das bilaterale Handelsvolumen mehr als 380 Milliarden US-Dollar. Die Exporte der USA nach China nahmen um 34 Prozent zu. Das Wachstum findet dabei in doppelter so hoher Geschwindigkeit statt, als dies bei anderen Handelspartnern der USA geschieht.
Der ehemalige chinesische Botschafter in den USA, Zhou Wenzhong, meinte, es bestünden noch immer viele innere Anreize für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen China und den USA:
"Das Potential zur Entwicklung der chinesisch-amerikanischen Handelsbeziehungen ist noch sehr groß. Laut dem zwölften chinesischen Fünfjahresprogramm soll das chinesische Importvolumen acht Billionen US-Dollar erreichen. Die Obama-Regierung hingegen hat sich das Ziel gesetzt, die Exporte der USA in den kommenden fünf Jahren zu verdoppeln. Als großer Absatzmarkt ist China für Amerika dabei sehr attraktiv."
Allerdings brechen auch immer wieder Handelskontroversen zwischen beiden Ländern aus. Besonders deutlich wird dies in den Ansichten der USA, dass der Wechselkurs des RMB künstlich unterbewertet und der Handelsüberschuss Chinas zu groß sei.
Laut US-Finanzminister Timothy Geithner dürfe man nicht immer nur die Schuld bei China suchen, wenn man an einer tatsächlichen Lösung der amerikanisch-chinesischen Kontroversen interessiert sei. Auch in den USA müsse ein Wandel eingeleitet werden:
"Ich bin der Meinung, dass die Amerikaner zur Kenntnis nehmen müssen, dass der Schlüssel zur Lösung der bestehenden Herausforderungen in Washington liegt, und nicht in Beijing. Die Wirtschaftsentwicklung in China hat den USA mehr Möglichkeiten zum Absatz amerikanischer Waren eröffnet. Mit diesen Entwicklungen müssen wir Schritt halten, und müssen allen Herausforderungen und Gelegenheit begegnen."
Eine Intensivierung der Handelsbeziehungen entspricht also den Grundinteressen beider Staaten, und dies ist auch allgemein anerkannt. Der ehemalige Botschafter Zhou betonte, dass Handelsfragen auf gar keinen Fall politisiert werden dürften. Er zeigte sich überzeugt, dass der USA-Besuch von Hu Jintao viele Chancen zur Beilegung der Dispute und zur Ausweitung der Kooperation beider Staaten biete.