Der Direktor der Chinesischen Vereinigung für Waffenkontrolle und Abrüstung, Ma Zhengang, sagte, der Sicherheitsfaktor gelte als Kernfrage, ob China und die USA wirklich ein gegenseitiges strategisches Vertrauen aufbauen können:
"Die chinesisch-amerikanischen Sicherheitsbeziehungen betreffen direkt die Grundinteressen beider Staaten. Mehrere Einzelheiten der bilateralen Beziehungen sind eng verbunden mit Sicherheitsfragen. Meiner Meinung nach liegt der Kern darin, ob China und die USA wirklich ein gegenseitiges strategisches Vertrauen errichten können. Dies ist auf politische Unterschiede, geschichtliche Faktoren und Veränderungen der inländischen Lage in beiden Staaten zurückzuführen."
Ma Zhengang sagte weiter, China und die USA hätten auch gemeinsame Sicherheitsinteressen. So pflegten beide Staaten bereits eine gute Zusammenarbeit bei der Anti-Terror-Arbeit und dem Vermeiden der Atomwaffenverbreitung. Gleiches gelte für die internationale Wahrung von Frieden, dem Kampf gegen Piraterie und der Katastrophenhilfe. Es sei notwendig, dass beide Länder kooperative Sicherheitsbeziehungen errichten. Allerdings habe manches Vorgehen der US-Regierung die Sicherheitsinteressen Chinas beeinträchtigt. Auch sei dadurch der Aufbau von Vertrauen verhindert worden. Als Beispiel nannte Ma Zhengang den Verkauf von Waffen an Taiwan:
"Die USA sollten von Grund auf die Ideologien des Kalten Krieges aufgeben und China nicht als einen strategischen Gegner, sondern als einen Kooperationspartner von gemeinsamem Nutzen betrachten. Gleichzeitig sollen beide Staaten am Prinzip 'Respekt, Vertrauen, Gleichberechtigung und gegenseitiger Nutzen' festhalten. Man sollte die jeweiligen Sorgen des anderen respektieren und berücksichtigen. Nur so können Dialog, Austausch und Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten ausgebaut werden."
Der stellvertretende chinesische Außenminister Cui Tiankai sagte vorige Woche in einer Rede über die chinesisch-amerikanischen Beziehungen, unter den neuen Umständen gelte eine Kooperation zwischen China und den USA als gemeinsamer Wunsch der internationalen Gemeinschaft.
"Unter den neuen Umständen wird die Abhängigkeit zwischen verschiedenen Staaten immer stärker. So werden die strategische Bedeutung und der globale Einfluß der bilateralen Beziehungen immer größer. Eine Kooperation beider Länder ist für die Lösung von mehreren weltweiten Problemen unentbehrlich. Eine Zusammenarbeit zwischen China und den USA wird stärker zur Wahrung des Weltfriedens und zur Förderung der gemeinsamen Entwicklung beitragen. Dies ist auch der gemeinsame Wunsch der internationalen Gemeinschaft."