Der chinesische Vizeministerpräsident Li Keqiang hat zwischen dem 4. und dem 12. Januar Spanien, Deutschland und Großbritannien bereist. Dabei hielt Li Keqiang in jedem dieser Länder eine Rede und veröffentlichte zudem Beiträge in Zeitungen. Von allen diesen Äußerungen lässt sich ablesen, dass China der Welt mit Offenheit und Aufrichtigkeit entgegentreten möchte. Durch Kooperationen und Austausch soll so ein gegenseitiger Nutzen für die ganze Welt erreicht werden.
In seinen Beiträgen in spanischen und deutschen Zeitungen betonte Li Keqiang erneut, dass die chinesische Wirtschaft in den letzten 30 Jahren zwar jährlich um über neun Prozent gewachsen sei. Auch sei China inzwischen weltweit in Führung, wenn es um Wirtschaft und Handel ginge. Allerdings sei zu bedenken, dass China nach wie vor ein Entwicklungsland ist. Noch immer müssten cirka 150 Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze von täglich einem US-Dollar pro Person leben.
Er hoffe, dass westliche Länder China nicht immer durch getönte Brillengläser betrachten würden. Statt dessen sollten sie zur Kenntnis nehmen, wie kompliziert und umfangreich die Probleme in der Entwicklung und Existenzsicherung bei einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden Menschen seien. Zudem wären Thesen über die „chinesische Bedrohung" ebenso wenig hilfreich wie manche Forderung, nach denen China internationale Pflichten außerhalb seiner Möglichkeiten auf sich nehmen müsste.
Neben diesen Beiträgen sprach der chinesische Vizeministerpräsident auch zu drei Anlässen in Spanien, Deutschland und Großbritannien vor Industriellen und Kaufleuten. Im Mittelpunkt der Reden stand die Lage der internationalen Wirtschaft, welche noch immer instabil sei. China und Europa sollten unter diesen Umständen ihre Dialoge und Zusammenarbeit verstärken. Nur so könnte durch Intensivierung von Handel und Investitionen eine gemeinsame Entwicklung realisiert werden. Während seiner Dienstreise wurden Handelsvereinbarungen in Höhe von insgesamt über 20 Milliarden US-Dollar unterzeichnet.
Erneut bekräftigte Li Keqiang auch Chinas Entschlossenheit, an seiner friedlichen Entwicklung festzuhalten. In Großbritannien wies er darauf hin, dass China seine Zusammenarbeit mit der Welt nicht nur im wirtschaftlichen Bereich ausgebaut habe. Auch im Kampf gegen den Terror, bei der Friedenswahrung sowie bei der Bekämpfung des Klimawandels seien Kooperationen weiter intensiviert worden. China nähme zur Kenntnis, dass der Frieden der Welt eine wichtige Vorbedingung für Chinas Entwicklung ist. Gleichzeitig diene Chinas Entwicklung auch dem Frieden der Welt.