Am Anfang seiner Rede sagte Wen Jiabao deutlich, obwohl das Bruttoinlandsprodukt Chinas weltweit den dritten Platz einnehme, entspreche das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in China nur etwa einem Zehntel von dem in Industriestaaten. Die Reform und Öffnung habe der chinesischen Bevölkerung erhebliche Verbesserungen gebracht, trotzdem sei das System der sozialen Absicherung noch nicht ausgereift. Das Beschäftigungsproblem sei schlimm. Die Chinesen würden allmählich ein aktiveres politisches und gesellschaftliches Leben führen, aber man müsse das Demokratie- und Rechtssystem weiter verbessern:
"Trotz der bisherigen Modernisierung existieren in China gemeinsam nebeneinander Fortschritt und Rückstand. Neue und alte Konflikte werden miteinander verwickelt. Daher steht China vor beispiellosen Herausforderungen. Das Land befindet sich noch in der Primärphase des Sozialismus und ist noch ein Entwicklungsland. Dies sind die grundsätzlichen Gegebenheiten in China."
Wen Jiabao sagte weiter, das strategische Ziel der chinesischen Regierung sei die grundsätzliche Verwirklichung der Modernisierung Mitte dieses Jahrhunderts. Ausblickend auf die kommenden Jahrzehnte werde die chinesische Bevölkerung unbeirrt den Weg der Reform und Öffnung sowie der friedlichen Entwicklung weitergehen. China werde aufmerksam seine Wirtschaft weiterentwickeln und die Reform des Systems weiterhin fördern, betonte Wen Jiabao. Zudem wolle die chinesische Regierung die Öffnung intensivieren, Bildung, Wissenschaft und Technologie weiter entwickeln und die hervorragende chinesische Kultur übermitteln.
Am Ende seiner Rede wies der chinesische Ministerpräsident darauf hin, dass China unbeirrt den Weg der friedlichen Entwicklung weitergehen werde. Den Kern dieser friedlichen Entwicklung stelle das Streben nach einem friedlichen internationalen Umfeld dar, um sich selbst zu entwickeln. Gleichzeitig fördere man mit dieser Entwicklung den Frieden in der Welt:
"China wird bei der Selbstentwicklung nach gemeinsamer Entwicklung und gemeinsamer Prosperität der ganzen Menschheit sowie nach gemeinsamen Interessen mit anderen Ländern streben. Bei dieser Entwicklung schädigt und bedroht China niemandem und strebt auch keine Hegemonie an."