Im Jahr 2000 wurden die UN-Millenniums-Entwicklungsziele definiert. In den letzten zehn Jahren konnten verschiedene Staaten und Regionen große Fortschritte erzielen. Allerdings fallen die Erfolge unterschiedlich aus. Laut dem jüngsten UN-Bericht könnten manche Ziele in einigen Ländern ohne zusätzliche Bemühungen kaum realisiert werden. Dazu gehören die unterentwickeltesten Länder, Binnenentwicklungsländer, Kleininselnländer, Staaten mit militärischen Konflikten sowie Länder, die am stärksten vom Klimawandel beeinflusst werden.
Darüber hinaus hat die globale Finanz- und Wirtschaftskrise eine Realisierung der Ziele in Entwicklungsländern erschwert beziehungsweise sogar verhindert. Teilweise wurden durch die Krise sogar die bereits erreichten Erfolge wieder zunichte gemacht.
Laut einem UN-Bericht werden 20 Milliarden US-Dollar für Regionen benötigt, die von der G8-Gruppe vor fünf Jahren definiert wurden. Doch allein bei der Hilfe für Afrika fehlen mehr als 16 Milliarden US-Dollar.
Das Programm zur Schuldenerlassung für arme Länder wird bald auslaufen. Allerdings stehen solche armen Staaten nach wie vor unter hohem Schuldendruck. Daher hat die UNO vor kurzem vorgeschlagen, das Programm unter flexibleren Bedingungen zu verlängern. Dies soll die durch die Finanzkrise ausgelöste Neuverschuldung in den Griff bekommen.
Darüber hinaus weisen die Experten darauf hin, es gibt noch kein durchführbares Aktionsprogramm für die Umsetzung der UN-Millenniums-Entwicklungsziele. Falls die Ziele nicht verwirklicht werden würden, gäbe es auch keine Verbindlichkeiten und Sanktionsmaßnahmen. Daher ist man skeptisch, ob die Ziele wirklich realisiert werden könnten.