Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel begann am Donnerstag einen dreitägigen Besuch in China. In ihrer Donnerstagausgabe wirft die „China Daily" schon mal einen Blick voraus. Für die bekannteste englischsprachige Tageszeitung Chinas ist der Besuch von Merkel ein untrügliches Zeichen dafür, dass China und Deutschland in Zukunft noch enger miteinander zusammenarbeiten werden. China Daily schreibt: .

„Der am Donnerstag begonnene dreitägige Besuch der deutschen Kanzlerin Angela Merkel in Beijing ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass beide Länder ihre bilateralen Beziehungen unbedingt auf eine höhere Ebene bringen wollen.

China hat der stabilen Entwicklung der Beziehungen mit Deutschland, einem der Schlüsselstaaten der Europäischen Union, immer große Wichtigkeit beigemessen.

China und Deutschland haben viele gemeinsame Interessen. Auf internationaler Ebene arbeiten die beiden Länder schon lange eng zusammen, um Lösungen für die Probleme zu finden, welche die internationale Staatengemeinschaft stark beschäftigen wie etwa die globale Finanzkrise oder der Klimawandel.

Der Besuch von Angela Merkel in China wird das gegenseitige politische Vertrauen weiter verstärken und den Weg für eine beständige Vertiefung der bilateralen Beziehungen ebnen.

Berücksichtigt man die zentrale Rolle, die Deutschland in Europa spielt, dann darf man auch davon ausgehen, dass Deutschland dazu beitragen wird, die Beziehungen zwischen China und der Europäischen Union in die gewünschte Richtung zu lenken.

Es ist wahrscheinlich, dass Beijing und Berlin während Merkels Besuch eine umfassende strategische Partnerschaft verkünden werden. Eine solche Partnerschaft würde der bilateralen Zusammenarbeit neue Impulse verleihen.

Bundeskanzlerin Merkel, die von einer großen Delegation aus hochrangigen Unternehmensvertretern begleitet wird, wird auch bei der Unterzeichnung von mehreren lukrativen Verträgen in den Bereichen Handel, Wissenschaft und Technologie teilnehmen.

Der Handel zwischen China und Deutschland hat sowohl zahlen- als auch volumenmäßig trotz der globalen Wirtschaftskrise zugenommen. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres betrug das gesamte bilaterale Handelsvolumen 53,35 Milliarden US-Dollar. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme von 43,9 Prozent.

Die Chancen auf eine Erweiterung der Zusammenarbeit in Bereichen wie der Sauberen Energie, dem Umweltschutz und dem Biologischen Anbau stehen zu dem sehr gut.

Der Austausch auf offizieller und nichtoffizieller Ebene hat zudem zur Entstehung von mehreren Dialogmechanismen geführt, die sich mit strategischen und rechtlichen Angelegenheiten befassen.

Solche Mechanismen werden das Verständnis zwischen beiden Völkern vertiefen und eine Brücke zwischen den beiden Kulturen schlagen.

Von einer engeren bilateralen Zusammenarbeit werden mit Sicherheit nicht nur beide Länder profitieren, sondern auch die Weltwirtschaft."