Der zweitägige G8-Gipfel ist vor kurzem im kanadischen Huntsville zu Ende gegangen. Dabei haben sich alle Staats- und Regierungschefs über Fragen zu Entwicklungshilfe, Armutsbekämpfung, Umgang mit weltwirtschaftlichen Herausforderungen, Frieden und Sicherheit geeinigt.
Laut dem kanadischen Premierminister Stephen Harper hat der G8-Gipfel die gemeinsamen Wünsche der Teilnehmerstaaten zum Ausdruck gebracht:
O-Ton1, Harper, englisch
„Die G8 müssten ihre Zusagen erfüllen und Fortschritte machen. Nu so könnten sie als Organisation in Form eines Forums glaubwürdig und wirksam bleiben. Dieser Gipfel setzt sich dafür ein, in wichtigen internationalen Angelegenheiten gemeinsame Ziele zu formulieren."
Eines davon ist vor allem die Entwicklungshilfe. Auf diesem G8-Gipfel wurden zum ersten Mal zehn afrikanische und latein-amerikanische Länder zu einer Sondersitzung eingeladen. Ergebnis der Debatte über die Entwicklungsprobleme ist die Muskoka-Initiative. Danach werden die G8 innerhalb von fünf Jahren fünf Milliarden US-Dollar bereitstellen, um die Gesundheitsbedingungen von Müttern und Kindern in den ärmsten Regionen der Welt zu verbessern.
Wie die G8-Staaten beim Umgang mit der derzeit schwierigen internationalen Wirtschaftslage miteinander koordinieren, ist eine der Schlüsselfragen des Gipfels. In Sachen Finanzsteuer, Exit-Strategie und einer passenden Lösung des Finanzdefizits herrschten zwischen den USA und der EU allerdings ausgeprägte Meinungsverschiedenheiten.
Harper meinte, angesichts der gegenwärtig noch instabilen Wirtschaftswiederbelebung solle der Ausbau des Freihandels ein gemeinsames Ziel aller Länder sein.
O-Ton4, Harper, englisch
„Die kanadische Regierung und einige andere Länder beschäftigen sich jetzt damit, Vereinbarungen über den bilateralen und regionalen Handel abzuschließen, um damit die stagnierende Doha-Runde wieder in Gang zu bringen. Wir werden uns weiter um problemorientierte Lösungswege bemühen."
Weitere wichtige Themen waren die Nichtverbreitung von Atomwaffen, das iranische Atomprogramm, die Atomfrage auf der koreanischen Halbinsel sowie die Lage in Afghanistan und Pakistan.