Der chinesische Vizeaußenminister Cui Tiankai erklärte auf einer Pressekonferenz am Freitag in Beijing, der Gipfel in Toronto sei der erste seitdem die G20-Treffen zu einer regelmäßigen Instanz erhoben wurde.
O-Ton
„China hofft, fünf Aspekte auf dem G20-Gipfel in Toronto anzupacken. Erstens sollte ein umfassender Wachstumsrahmen geschaffen werden. Dabei müsse die makroökonomische Koordinierung der G20-Mitglieder verstärkt und die Tendenz der Wiederbelebung der Weltwirtschaft gefestigt werden. Zweitens, vor dem G20-Gipfel in Seoul sollte der Internationale Währungsfonds eine neue Reformrunde abschließen. Drittens, die Finanzaufsichtsreform sollte vorangetrieben werden, und in diesem Sinne sollte insbesondere die Aufsicht der Geldinstitute intensiviert werden. Viertens, Handelsprotektionismus in jeglicher Form müsse weiter bekämpft und die Doha-Verhandlungsrunde gefördert werden. Fünftens, die Entwicklungsfrage sollte stärker Beachtung finden. Dies sollte die für September anberaumte UN-Millenniumsentwicklungsziels-Konferenz unterstützen."
Regelmäßige G20-Gipfel wurden im Einfluss der globalen Finanzkrise geplant. Chinas stellvertretender Finanzminister Zhu Guangyao verspricht sich unterdessen vom Toronto-Gipfel positive Impulse.
O-Ton
„Nach dem Beginn der globalen Finanzkrise haben sich die G20 jeweils in Washington, London und Pittsburgh getroffen. Mittlerweile hat sich die globale Wirtschaft verbessert. Allerdings ist die Wiederbelebung noch nicht ausgeglichen. Es gibt noch mehrere unsichere, instabile Faktoren. Allen voran die europäische Schuldenkrise. So trägt der Toronto-Gipfel die wichtige historische Mission, ein starkes, ausgeglichenes und nachhaltiges globales Wirtschaftswachstum zu unterstützen."
Im Mittelpunkt des Toronto-Gipfels stehen eine verstärkte Finanzaufsicht und Reformen des IWF. Der Direktor der internationalen Abteilung der chinesischen Volksbank, Zhang Tao, meinte, China werde die Reform weiter unterstützen. Er hoffe, dass sich alle Seiten diesen Prozess unterstützen.
Neben dem G20-Gipfel wird Hu Jintao jeweils Kanadas Generalgouverneurin und Ministerpräsidenten treffen. Zudem sollen Institutionen und Unternehmen beider Länder mehrere Kooperationsvereinbarungen unterzeichnen. Dabei soll die Zusammenarbeit vor allem in der Wirtschaft, Umweltschutz, Qualitätskontrolle, Kultur, Tourismus und Bildung ausgebaut werden.