Brüssel/Dschidda/Athen
Als EU-Ratsvorsitzender in der zweiten Jahreshälfte will Belgien der Bekämpfung der gegenwärtigen Finanzkrise absolute Priorität einräumen. Darauf einigten sich am Mittwoch José Manuel Barroso, der Präsident der EU-Kommission, und Belgiens Ministerpräsident Yives Leterme.
Um die Finanzkrise unter Kontrolle zu kriegen, wollen Barroso und Leterme mehrere Maßnahmen ergreifen. So sollen die Finanzaufsicht verstärkt und die Reform des Finanzsystems vorangetrieben werden, um die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit der EU zu erhöhen.
Während ihres Besuchs in der westsaudi-arabischen Stadt Dschidda äußerte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel positiv über den Euro. Deutschland habe von der europäischen Einheitswährung profitiert. Ihr Land werde daher alles für die Stabilisierung des Euro tun, so Merkel.
Griechenlands Ministerpräsident George Papandreou kündigte inzwischen an, seine Regierung werde parallel zu ihrem Sparkurs versuchen, die Konkurrenzfähigkeit der griechischen Wirtschaft zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, werde die Privatisierung der staatseigenen Betriebe beschleunigt vorangetrieben. Als weitere Maßnahmen zur Stabilisierung der griechischen Wirtschaft nannte Papandreou die Erhöhung der inländischen Produktion als auch des inländischen Absatzes, die Verbesserung der Markttransparenz sowie eine rigorosere Kontrolle über die Staatsausgaben.