Daraufhin hat die chinesische Regierung sofort das staatliche Notfallhilfeprogramm in Gang gesetzt. Verschiedene Rettungsteams sind aus ganz China umgehend nach Yushu gereist.
Staatspräsident Hu Jintao hatte eine Auslandsreise vorzeitig beendet und kehrte Heim, um das Erdbebengebiet am 18. April zu inspizieren. Dabei sprach er mit Erdbebenopfern und Rettern. In einem Feldlazarett der Polizei traf Hu Jintao das tibetische Mädchen Drolma, dessen Arm beim Erdbeben schwer verletzt worden war. Angesichts der zerstörten Heimat konnte Drolma ihre Tränen nicht zurückhalten. Hu Jintao nahm Drolma in die Arme und tröstete sie.
"Damals sagte Hu Jintao zu mir, dass ich fleißig lernen sollte. Eine neue Heimat und eine neue Schule würden gebaut. Damals war ich sehr berührt und musste weinen. Als Hu Jintao mich in die Arme nahm, war ich sehr glücklich und vergaß meine Angst."
Am 20. April wurde Drolma ins Polizei-Generalkrankenhaus nach Beijing geschickt. Die Oberkrankenschwester der Osteologie-Abteilung, Ji Huiru, sagte, bei Drolmas Behandlung habe man sich gleichermaßen um die körperlichen und psychischen Leiden gekümmert.
"Die plötzliche Katastrophe hat das Mädchen stark beeinflusst. Nach über 20-tägiger körperlicher und psychischer Behandlung scheinen Drolmas psychische Probleme gelöst. Auf ihrem Gesicht zeigt sich immer ein Lächeln."
Im vergangenen Monat waren nach dem Erdbeben mehr als 17 000 Retter im Einsatz. Sie haben 1455 Geschädigte aus den Trümmern gerettet und 52 200 Verletzte behandelt. Dabei hat sich die Zahl der Schwerstverwundeten in Grenzen gehalten. Nur etwa 3164 mussten zur Behandlung in andere Landesteile gebracht werden.
China wird in kommenden drei Jahren oder schneller den Wiederaufbau in Yushu vollenden. Die grundlegenden Lebens- und Produktionsbedingungen sowie die wirtschaftliche beziehungsweise gesellschaftliche Entwicklung der Region werden dabei auf ein höheres Niveau als vor dem Erdbeben gebracht.