Die Kopenhagen-Vereinbarung hält prinzipiell an der UN-Rahmenkonvention über den Klimawandel und am Kyoto-Protoll fest. Sie verlangt von den Industriestaaten und den Entwicklungsländern im Kampf gegen den Klimawandel "gemeinsame aber unterschiedliche Verantwortung".
Das Prinzip der gemeinsamen Verantwortung ist der kleinste gemeinsame Nenner aller Konferenzteilnehmer. Die Industriestaaten werden aufgefordert, ihre Treibhausgasemission zu reduzieren und Entwicklungsländern finanzielle und technische Hilfe zu gewähren. Der Vorschlag zu diesem Prinzip geht auf die Initiative Chinas und anderer Entwicklungsländer zurück.
Die Kritik einiger Länder an der Kopenhagen-Vereinbarung hat zwei Gründe: Erstens hat die Konferenz die Absicht einiger Industriestaaten, die Verantwortung anderen Ländern zuzuschieben, vereitelt. Aus diesem Grund haben einige Länder nicht nur den positiven Effekt der Kopenhagen-Vereinbarung verleugnet, sondern auch gleich noch jene Entwicklungsländer attackiert, die sich für das Zustandekommen dieser Vereinbarung bemüht haben.
Der zweite Grund für die Kritik liegt darin, dass einige Länder auf ein Paket zur Lösung von Klima- und Entwicklungsfragen spekuliert haben. Die abgeschlossene Vereinbarung hat diesen Ländern aber einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.
Die Treibhausgasemission ist eng mit der Wirtschaftsentwicklung und dem Lebensniveau eines Landes verbunden. Sie gehört daher zu den Kerninteressen eines jeden Landes. Infolgedessen ist es nur logisch, dass der globale Kampf gegen den Klimawandel nicht geradlinig verläuft.
Es darf davon ausgegangen werden, dass die Klimaverhandlungen nach der Kopenhagen-Konferenz noch komplizierter und schwerer werden. Allen Unkenrufen zum Trotz bietet die Kopenhagen-Vereinbarung die Möglichkeit zu einem pragmatischen Neuanfang in den globalen Klimaverhandlungen.