Die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen rückt immer näher, der Klimawandel ist weltweit in aller Munde. Auch die chinesische Regierung befasst sich intensiv mit dieser Frage. Mit ihrer neuen Zielvorgabe zur Reduzierung der Treibhausgasemission will sie einen Beitrag zum weltweiten Klimaschutz leisten.
Im vergangenen Jahr erließ die chinesische Regierung einen Aktionsplan gegen den Klimawandel. Der staatliche Aktionsplan sieht vor, den Energieverbrauch pro BIP-Einheit und den Ausstoß von Schadstoffen von 2005 bis 2010 massiv zu senken. Daneben soll die Wiederaufforstung in China vorangetrieben werden. Experten stufen das Ziel, den Energieverbrauch pro BIP-Einheit bis ins Jahr 2010 gegenüber dem Jahr 2005 um 20 Prozent zu senken, als durchaus machbar ein. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, muss der CO2-Ausstoß in China innerhalb von fünf Jahren um über 1,5 Milliarden Tonnen verringert werden.
Parallel dazu ist China bemüht, erneuerbare Energien wie die Wind-, Solar- und Wasserkraft stärker zu nutzen. Der Anteil der erneuerbaren Energien an Chinas gesamter Energieversorgung ist von 7,5 Prozent im Jahr 2005 auf heute knapp neun Prozent gestiegen.
Die Bemühungen und Erfolge Chinas bei der Bekämpfung des Klimawandels sind auch von der internationalen Staatengemeinschaft anerkannt worden. In gewissen Bereichen habe China sogar das Potential zum Vorbild für andere Länder, meint Helen Clark, die Leiterin des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP):
"Politisch beharrt China darauf, sowohl die wirtschaftliche Entwicklung als auch den Umweltschutz zu beachten, wovon die anderen Länder profitieren können. Andererseits war und ist China in der Lage, anderen Ländern die Technologien für eine Wirtschaft mit niedrigem Kohlenstoffausstoß anzubieten. Dazu zählen Windkraftwerke, die Transrapid-Technologie und vieles mehr."
Die chinesische Regierung ist mit dem Erreichten aber noch längst nicht zufrieden. Sie will ihr Engagement im Kampf gegen den globalen Klimawandel noch intensivieren. Das neue Ziel zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes ist ein erster Schritt in diese Richtung. Demnach soll bis 2020 der CO2-Ausstoß pro BIP-Einheit gegenüber dem Jahr 2005 um 40 bis 45 Prozent reduziert werden. China werde alles daran setzen, um dieses Ziel zu erreichen, verspricht Xie Zhenhua, der stellvertretende Leiter der staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform:
"China hat diesen Schritt, der sich an den Gegebenheiten des Landes orientiert, bewusst unternommen. Dieser Schritt ist für China eine große Anstrengung im Kampf gegen den globalen Klimawandel. Er steht auch für die positive und verantwortungsvolle Haltung der chinesischen Regierung im Bereich Umweltschutz."