Bis ins Jahr 2020 will China seinen CO2-Ausstoß gemessen an seiner Wirtschaftsstärke gegenüber dem Jahr 2005 um 40 bis 45 Prozent verringern. Wie Xie Zhenhua, der stellvertretende Leiter der staatlichen chinesischen Kommission für Entwicklung und Reform, am Donnerstag in Beijing mitteilte, wird China entschlossen und unbeirrt an diesem Ziel festhalten.
Die von der Regierung angekündigte Reduzierung des CO2-Ausstoßes bis zum Jahr 2020 ist ein deutlicher Beleg für das verantwortungsvolle Handeln Chinas im Kampf gegen den globalen Klimawandel. China sei fest entschlossen, seinen CO2-Ausstoß massiv zu reduzieren. Dass dies nicht ganz einfach sein wird, ist sich Xie Zhenhua von der staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform bewusst:
"Obwohl unser Ziel - die Reduzierung des CO2-Ausstoßes - große Anstrengungen erfordert, werden wir entschlossen und unbeirrt daran festhalten. Im Rahmen unserer Möglichkeiten werden wir alles dafür Notwendige tun. Nur so kann China wirklich nachhaltig zur Verbesserung und zum Schutz des globalen Klimas beitragen."
Laut Xie Zhenhua setzt sich China schon lange für die Bekämpfung des Klimawandels ein. Eigens zu diesem Zweck wurde im Jahr 2007 ein staatliches Umweltschutzprogramm erlassen. Das Programm zielt in erster Linie auf die Regulierung der Branchenstruktur. Veraltete Produktionsstätten sollen aussortiert, erneuerbare Energien gefördert werden. Auf diese Weise erhofft sich die chinesische Regierung eine Erhöhung der Energieeffizienz. Die staatliche chinesische Kommission für Entwicklung und Reform geht davon aus, dass Chinas CO2-Ausstoß in den kommenden fünf Jahren um 1,5 Milliarden Tonnen zurückgehen wird.
Xie Zhenhua nimmt aber auch die anderen Länder in die Pflicht. Gemäß dem Bali-Fahrplan, der UN-Rahmenkonvention über den Klimawandel und dem Kyoto-Protokoll müssten die entwickelten Industrienationen ihren Schadstoffausstoß zuerst massiv reduzieren. Parallel dazu müssten diese Länder, so Xie Zhenhua weiter, den Entwicklungsländern technische und finanzielle Hilfe gewähren. China hoffe, dass die reichen Industriestaaten in dieser Hinsicht mehr tun werden.
Chinas stellvertretender Außenminister He Yafei verweist auf das Prinzip der "gemeinsamen aber unterschiedlichen Verantwortung", das in der UN-Rahmenkonvention über den Klimawandel festgelegt ist. Entwicklungsländer dürften nicht mit den Industrienationen verglichen werden, sagt He Yafei:
"Der Klimawandel betrifft nicht nur den Umweltschutz, sondern im weitesten Sinne auch die sozioökonomische Entwicklung. In Bezug auf die Bekämpfung des Klimawandels dürfen Entwicklungsländer nicht mit entwickelten Ländern gleichgesetzt werden. Entwickelte Länder sollten zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes verpflichtet werden. Entwicklungsländern hingegen sollte mehr Spielraum gewährt werden."