Auf der eintägigen Konferenz haben die Finanzminister der 27 EU-Staaten zugestimmt, den Internationalen Währungsfonds (IWF) mit weiteren 75 Milliarden US-Dollar aufzustocken. Ziel ist es, aufgrund der internationalen Finanzkrise in eine schwere Rezession geratene Staaten zu unterstützen. Vorher hatte die EU bereits zugesagt, für den IWF 100 Milliarden US-Dollar bereitzustellen.
Ende des vergangenen Jahres wurde ein Konjunkturplan in Höhe von 200 Milliarden Dollar vom EU-Gipfel eingeführt. Bis jetzt dienten bereits über 100 Milliarden Dollar zur Umsetzung der Konjunkturpläne in den EU-Staaten. Die Gelder haben offensichtlich zu effektiven Ergebnissen geführt. Die Wirtschaft hat begonnen, sich zu erholen. Die Finanzminister haben sich daraufhin auf die Beendigung des Plans zur Stimulierung der Wirtschaft verständigt. Die Frage ist allerdings, wann und wie man von dem Plan abrücken kann. Darüber haben alle EU-Staaten unterschiedliche Meinungen. Manche sind der Ansicht, die Wirtschaft erhole sich erst gerade wieder. Den Konjunkturplan zu früh zu beenden, könne nachteilig für die Wirtschaftsentwicklung sein. Im Gegensatz dazu meinen andere Länder, wenn der Plan nicht so schnell wie möglich beendet würde, würden sich nicht nur die Risiken der Inflation verschärfen, sondern sich auch die Finanzlasten erhöhen. So könne die mittel- und langfristige Stabilität der Finanzen der Regierungen beeinträchtigt werden. Darüber wird die EU am Wochenende mit den G20-Finanzministern weiter diskutieren. Die finanzielle Überwachung und Verwaltung wird eines der Hauptthemen beim G20-Gipfel in Pittsburgh sein.
Die Leiter aller EU-Länder hatten sich bereits auf der Gipfelkonferenz im Sommer über die Verstärkung der finanziellen Überwachung und Verwaltung geeinigt. Dazu wurde ein neues Konzept zum Ausbau der finanziellen Überwachung und Verwaltung von der EU-Kommission eingeführt. Bislang hat Großbritannien jedoch in dieser Frage nicht zugestimmt.
Am 31. August hatten der französische Präsident Nicolas Sarkozy und Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu aufgefordert, dass die EU einen Sondergipfel veranstalten solle, um den Standpunkt auf der Spitzenebene zu koordinieren und sich dann beim Gipfel in Pittsburgh einigen zu können.