Die Dialogkonferenz zwischen den G8-Staaten und den Entwicklungsländern fand am Donnerstag im italienischen L'Aquila statt. Anstelle des chinesischen Staatspräsidenten nahm für China Staatskommissar Dai Bingguo an der Konferenz teil. Dai Bingguo erklärte Chinas Standpunkt bei der Bekämpfung der internationalen Finanzkrise sowie beim Klimawandel.
In Bezug auf die Wiederbelebung der Weltwirtschaft forderte Dai Bingguo solidarische Maßnahmen. Die Maßnahmen der einzelnen Länder sollten nicht nur dem Eigeninteresse dienen, sondern allen Ländern zugute kommen.
Bei der Reform des internationalen Finanzsystems forderte Dai Bingguo die beschleunigte Umstrukturierung des Internationalen Währungsfonds sowie der Weltbank. Den Entwicklungsländern müsse in diesen Institutionen mehr Mitspracherecht eingeräumt werden. Auch die Anzahl der Repräsentanten der Entwicklungsländer müsse erhöht werden. Um das internationale Währungssystem zu verbessern, solle zudem der Wechselkurs der Hauptwährungen stabil gehalten werden.
Dai Bingguo erläuterte auch Chinas Standpunkt bei der Regulierung der Weltwirtschaft. Es war das erste Mal, dass ein Vertreter der chinesischen Regierung auf der internationalen Bühne Vorschläge über die globalen Wirtschaftsstrukturen machte.
Auf dem Forum über die Energiesicherheit und den Klimawandel betonte Dai Bingguo einmal mehr, dass bei der Bekämpfung des Klimawandels die sozioökonomische Situation sowie die wirtschaftlichen Möglichkeiten eines jeden einzelnen Landes in Betracht gezogen werden müssen. Der Klimawandel müsse nach dem Prinzip "gemeinsame, aber unterschiedliche Verantwortungen" bekämpft werden, so der Sonderbeauftragte von Hu Jintao an der Dialogkonferenz in L'Aquila.