Am Sonntag hat die chinesische Delegation unter der Leitung von Staatspräsident Hu Jintao beim Besuch in Italien eine Pressekonferenz in Rom abgehalten. Dabei nahm der chinesische stellvertretende Außenminister He Yafei Stellung zu verschiedenen Standpunkten Chinas. Er sprach unter anderen über die internationale Zusammenarbeit bei Katastrophen und globalen Problemen, über eine internationale Leitwährung sowie den Klimawandel.
He Yafei betonte, dass ein internationales System notwendig sei, um globale Herausforderungen zu meistern. Dabei sei China der Ansicht, dass alle Staaten in diesem System, ob groß oder klein, arm oder reich das gleiche Mitspracherecht erhalten sollten. Außerdem müssten die Staaten sich aktiv für die Lösung der verschieden Probleme einsetzen können.
China sei indes der Meinung, dass die USA für die Stabilität des US-Dollars als internationale Leitwährung verantwortlich sei, so He Yafei. Der Ruf nach einer internationalen und unabhängigen Leitwährung beschränke sich derzeit nur auf akademische Expertendiskussionen. Die chinesische Regierung unterstütze diese Idee nicht.
He Yafei betonte zudem, dass "das Kyoto Protokoll" und "die UN-Rahmenabkommen über den Klimawandel" grundlegend für den Kampf gegen den Klimawandel seien. Bei der Umsetzung dieser Abkommen müsse das Prinzip "gemeinsame und geteilte Verantwortungen" eingehalten werden. Gleichzeitig betonte He Yafei, China lehne allerdings die Bekämpfung des Klimawandels unter dem Mantel des Handelsprotektionismus, etwa in Form von Kohlezöllen, ab.
Darüber hinaus habe China nicht nur die Getreideversorgung im Land gesichert, unterstrich He Yafei. China habe auch vielen Entwicklungsländern – insbesondere afrikanischen Ländern – bei der Getreideversorgung geholfen. Alle Menschen hätten ein Anrecht auf ausreichend Getreide, sagte He Yafei.
Betreffend des Atomtests Nordkoreas hoffe China, dass die UN-Sicherheitsratsresolution völlig umgesetzt werden könne und die Sechser-Gespräche wieder aufgenommen würden, so He Yafei.