Die chinesische Regierung will angesichts dessen schwerpunktmäßig eine Ausbreitung des Virus in Wohnvierteln vermeiden und die Behandlung von bereits erkrankten Patienten intensivieren. Die Epidemie soll verstärkt überwacht und Möglichkeiten zur Vorbeugung besser genutzt werden.
Vor der Presse sagte Liang Wannian, in China sei Mitte Mai dieses Jahres der erste Infektionsfall mit dem Virus A/H1N1 gemeldet worden. Seitdem habe sich die Epidemie in China weiter ausgebreitet. Bis vergangenen Sonntag habe es 729 Fälle gegeben, 401 Personen hätten dabei bereits das Krankenhaus wieder geheilt verlassen können. Das Virus ist Liang Wannian zufolge bis jetzt noch nicht mutiert. Weiter sagte er, die Gefahr einer weiteren Ausbreitung des Virus in China habe jedoch zugenommen.
"In Zukunft werden die Infektionsfälle in China kontinuierlich zunehmen. Ein regionaler Ausbruch der Epidemie läßt sich vielleicht nur schwer vermeiden. Diese Epidemie gefährdet vor allem Patienten mit chronischen Krankheiten und Schwangere. Es wird möglicherweise zu schweren Erkrankungen oder sogar zu Todesfällen kommen. Die Möglichkeit einer großen Ausbreitung der Grippe in diesem Herbst und im bevorstehenden Winter ist größer geworden."
Die Maßnahmen zur Überwachung der Epidemie in China wurden bereits verstärkt. So ist beispielsweise die Anzahl der Labors in China, die zur Überwachung der Grippe vernetzt sind, von einigen Dutzend auf mehr als 400 gestiegen. Auch gibt es bereits mehr als 500 speziell ausgestattete Krankenhäuser. Mit diesen Maßnahmen wurden im Wesentlichen alle Städte in China abgedeckt.
Das chinesische Gesundheitsministerium hat zudem darauf hingewiesen, dass eine rechtzeitige Beurteilung des A/H1N1-Virus dazu diene, Vorbeugungsmaßnahmen wissenschaftlich und umgehend zu ergreifen. Dazu Liang Wannian:
"Zunächst basiert die Vorbeugung der Grippe hauptsächlich auf der Reduzierung der Infektionsfälle, der Eindämmung der Ausbreitung in Wohnvierteln, der intensiven Behandlung von erkrankten Patienten und der Begegnung der Veränderungen der Epidemielage. Die Eindämmung der Ausbreitung in Schulen und Wohnvierteln wird zugleich intensiviert. Die Überwachung der Epidemie wird verstärkt und die möglichen Vorbeugungsmaßnahmen werden wissenschaftlich und wohlüberlegt eingesetzt. Alle Vorbereitungen müssen dabei bestens geleistet werden."