"Obwohl sich der Finanzmarkt in einigen Ländern bereits wieder stabilisiert hat und die wirtschaftliche Entwicklung wieder nach oben zeigt, haben sich die meisten Länder noch immer nicht von der Finanzkrise erholt. Die Auswirkungen der momentanen Finanz- und Wirtschaftskrise werden noch mehrere Jahre andauern. Daher ist internationale Solidarität notwendig. Wir brauchen die UNO."
Chinas Außenminister Yang Jiechi wies an der UN-Sitzung in New York auf die gegenwärtig äußerst schwierige Situation der Entwicklungsländer hin. Obwohl die Entwicklungsländer nicht die Urheber der momentanen Wirtschaftsmisere seien, seien sie am stärksten von ihr betroffen. Die Entwicklungsländer müssten als wichtiger Faktor bei der Bekämpfung der aktuellen Krise sowie bei der Wiederbelebung der Weltwirtschaft betrachtet werden. Überdies müsse bei der Bewältigung der Wirtschaftskrise der Lösung von Entwicklungsfragen große Aufmerksamkeit geschenkt werden. Für besonders wichtig hält der chinesische Außenminister die Erhöhung der Repräsentation und des Mitspracherechts der Entwicklungsländer in den internationalen Finanzorganisationen:
"Wir müssen ein faires und ausgewogenes internationales Finanzsystem errichten. Dazu müssen der Internationale Währungsfonds und die Weltbank weiter reformiert werden. Die Repräsentation und das Mitspracherecht der Entwicklungsländer muss in beiden Institutionen erhöht werden. Genauso wichtig ist, dass die Aufsicht des Internationalen Währungsfonds über die Makrowirtschaft der einzelnen Länder auf Gerechtigkeit und Ausgeglichenheit beruht. Überdies sollte der Wechselkurs der wichtigsten Reservewährungen stabil gehalten werden. Die Vielfältigkeit des internationalen Währungssystems muss ebenfalls gefördert werden."
Yang Jiechi betonte, dass sich China bisher aktiv an der internationalen Zusammenarbeit zur Bekämpfung der globalen Finanzkrise beteiligt habe. China werde diesen Weg weitergehen und auch in Zukunft mit der internationalen Staatengemeinschaft kooperieren:
"Seit Beginn der globalen Finanzkrise hat sich China für die aktive Bekämpfung der Weltwirtschaftskrise stark gemacht und sich an der entsprechenden internationalen Zusammenarbeit beteiligt. Auch in Zukunft will China aktiv mit der internationalen Staatengemeinschaft zusammenarbeiten, damit sich die Weltwirtschaft so rasch wie möglich erholt. Nur so kann das UN-Millenniums-Entwicklungsziel realisiert und eine harmonische Welt mit permanentem Frieden und Wohlfahrt für alle geschaffen werden."