Statistiken der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach gab es bis Mittwoch weltweit mehr als 10.000 Infektionsfälle mit dem Grippevirus A/H1N1. Dank der schnellen und entschlossenen Maßnahmen der verantwortlichen Behörden gibt es auf dem chinesischen Festland bisher nur fünf Infektionsfälle. Der chinesische Gesundheitsminister Chen Zhu sagte dazu, bei der Eindämmung der Grippe habe die chinesische Seite stets nach den entsprechenden Vorschriften gehandelt und sich aktiv an der internationalen Zusammenarbeit beteiligt:
"Nach dem Auftreten des ersten Falles haben wir entsprechend den 'Internationalen Gesundheitsvorschriften' sofort die WHO sowie die betreffenden Staaten und Gebiete informiert. Auch haben wir rechtzeitig mit den einschlägigen Seiten Kontakt aufgenommen. Die Patienten wurden medizinisch betreut. Personen wurden ermittelt, die engen Kontakt zu den Patienten hatten."
Chen Zhu machte auf der 62. Weltgesundheitskonferenz zudem drei Vorschläge zum weiteren Vorgehen. So soll die internationale Zusammenarbeit ausgebaut werden, um diese Krise der öffentlichen Gesundheit zu bewältigen. Die Entwicklungsländer sollen in diesem Bereich verstärkt unterstützt werden, und auch die "Internationalen Gesundheitsvorschriften" sollen gewissenhaft erfüllt werden. Außerdem schlug der chinesische Gesundheitsminister vor, im Juli dieses Jahres in Beijing ein internationales Symposium zur Vorbeugung des Grippevirus A/H1N1 abzuhalten. Dabei könnten die Teilnehmer Erfahrungen austauschen, weitere Maßnahmen besprechen und Möglichkeiten zur Stärkung der Abwehr des Grippevirus diskutieren, so Chen Zhu.
Der Chefepidemiologe des chinesischen Zentrums für Vorbeugung und Kontrolle von Krankheiten, Professor Zeng Guang, kommentierte die Vorschläge von Chen Zhu. Sie zeigten, dass die chinesische Regierung größere Beiträge zur Eindämmung des Virus leisten wolle, so der Professor. Weiter sagte Zeng Guang, in Zukunft könne China auch mehr zur Ausarbeitung von weiteren Maßnahmen beitragen:
"Ich meine, China kann zum weltweiten Vorgehen gegen die Grippe beitragen. Vorher hatten westliche Staaten auf diesem Gebiet ein größeres Mitspracherecht. Aufgrund der Zunahme an Erfahrungen bezüglich der öffentlichen Gesundheit kann China auf diesem Gebiet auch ein größeres Mitspracherecht einnehmen. Chinesische Experten sind sehr erfahren. Im Juli soll zudem in China ein internationales Symposium abgehalten werden. Die Experten werden dabei über Vorbeugungsmaßnahmen beraten. Ich meine, China kann dazu nicht nur für sich selbst, sondern auch für die ganze Welt beitragen."
Zeng Guang wies zudem darauf hin, dass China als größtes Entwicklungsland bei der Ausarbeitung direkter Maßnahmen effektiv die Interessen der Entwicklungsländer wahre. So wird den Menschen in armen Gebieten geholfen, ausreichend Medikamente und Impfstoffe zu erhalten. Darüber hinaus wolle man die Forschung in China auf diesem Gebiet intensivieren. So könne China bei der internationalen Zusammenarbeit zur Erforschung des Grippevirus ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.