In den vergangenen Tagen hieß es in einigen westliche Medien, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und verschiedene Regierungen hätten zu überzogen auf das Auftreten des Virus reagiert. In Mexiko und Kanada zeigte man sich zudem unzufrieden über das Vorgehen der chinesischen Behörden, einige ihrer Staatsbürger zur medizinischen Beobachtung zu isolieren. Dazu sagte Professor Zeng Guang vom Chinesischen Zentrum für Krankheitskontrolle und -vorbeugung, dies sei hauptsächlich auf ethische Unterschiede in den jeweiligen Ländern beziehungsweise auf die öffentliche Hygiene zurückzuführen.
"In China sind nach dem Epidemiegesetz und dem Gesetz über internationale Hygiene und Quarantäne die betreffenden Personen isoliert worden. Ich finde, es gibt eine noch wichtigere ethische Ebene als die der Gesetze. Westliche Länder plädieren dafür, dass die persönliche Freiheit nicht verletzt werden darf. Aber in vielen Ländern, darunter auch in China, wird eine Ethik der öffentlichen Hygiene praktiziert. Das heißt, in Fällen, welche die öffentliche Hygiene betreffen, muss sich die individuelle Ethik unterordnen. Die Gesundheit einiger weniger muss sich der Gesundheit der Mehrheit unterordnen."
Der stellvertretende Direktor des Strategischen Forschungszentrums der Chinesischen Akademie für Aktuelle Internationale Beziehungen, Gao Zugui, sagte dazu, angesichts dieser Grippe werde jede Regierung gemäß den eigenen Gegebenheiten entsprechende Maßnahmen ergreifen. Dies sollte in anderen Staaten akzeptiert werden. In Hinblick auf die globalisierte Welt sollten alle Seiten vorbehaltlos miteinander kooperieren und durch gemeinsame Bemühungen diese Epidemie bekämpfen.
"Angesichts der Globalisierung werden Probleme, die eigentlich nur in einem Land vorherrschen, möglicherweise schnell weltweit verbreitet. Die internationale Gemeinschaft sollte in seinem Vorgehen einig sein, das heißt, alle Länder sollten völlig miteinander kooperieren und durch gemeinsame Bemühungen effektiv gegen diese Epidemie vorgehen. Tatsächlich können Maßnahmen in einem Land oft weltweite Auswirkungen haben. Wenn ein Problem in einem Land gut gelöst wird, dient dies der ganzen Welt."