"Die Jahrhundert-Finanzkrise stellt eine sehr starke Beeinträchtigung für das Wirtschaftwachstum aller Länder der Welt dar. Sie hat auch einen großen Einfluss auf die Struktur der internationalen Wirtschaft, Politik und Sicherheit. Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass die Beziehungen zwischen China und Europa vor dem Hintergrund der Globalisierung und der schnellen Veränderung der internationalen Struktur nicht nur für die bilateralen Beziehungen, sondern insgesamt von großer internationaler Bedeutung sind. China und Europa sollten die Koordination und Zusammenarbeit intensivieren, um die Zuversicht der internationalen Gemeinschaft bei der Überwindung der Finanzkrise zu stärken."
Die europäischen Teilnehmer stimmten dem zu. Sie äußerten, die Zusammenarbeit zwischen China und Europa könne zwar nicht grundsätzlich die gegenwärtige Krise überwinden. Die beiderseitige Koordination sei jedoch notwendig für die Welt. Ohne Zusammenarbeit zwischen China und der EU werde die Krise länger andauern.
Jiri Pavlicek, Mitglied der tschechischen Delegation in der EU, vertrat die Ansicht, dass Dialoge und Zusammenarbeit zwischen China und Europa immer weiter vertieft und verbessert werden sollten. Er beurteilte die gegenwärtige Situation der Zusammenarbeit folgendermaßen:
"Die Partnerschaft zwischen China und der EU hat sich in vielen Bereichen gut entwickelt. Tschechien ist der Ansicht, dass das beiderseitige Verständnis der Schlüssel für die Entwicklung der Partnerschaft ist und gleichzeitig den Grundinteressen beider Seiten entspricht. Sehr wichtig ist, dass sich die Kommunikation zwischen China und Europa über internationale multilaterale Bereiche auch stabil entwickelt."
Die EU hat seit 2004 den Platz der USA als größter Handelspartner Chinas eingenommen. Im Jahr 2007 hat sich die EU die Stelle der USA als größter Exportmarkt Chinas gesichert. Seit Januar 2009 hat die EU erstmals als größter Importpartner und als größter Anbieter für Technik Chinas Japan von dessen Stelle verdrängt. Die EU ist gleichzeitig die viertgrößte Investitionsquelle.
Fan Gang, Leiter des chinesischen Forschungsinstituts für Volkswirtschaft, machte für die Zusammenarbeit zwischen China und Europa drei Vorschläge:
"Zunächst sollten China und die EU ihre Dialoge bei der Ausarbeitung von Maßnahmen in den Bereichen Politik und Bankenwesen entfalten, um die beiderseitige Politik zu koordinieren. Zweitens sollten beide Seiten den Protektionismus bekämpfen. Meines Erachtens kann der Kampf gegen den Protektionismus Verluste beider Seiten in den Bereichen Beschäftigung und Wirtschaft reduzieren. Drittens sollten beide Seiten die Zusammenarbeit für die internationale Finanz- und Währungsreform verstärken."
Karin Tomala, China-Expertin bei der polnischen Wissenschaftsakademie, betonte, eine Plattform für die Kommunikation zwischen beiden Seiten sei von großer Bedeutung. Auf dieser Plattform solle die EU Stellungnahmen von China ausreichend berücksichtigen.
Song Zhe kündigte zudem an, der zweite hochrangige Dialog und das elfte Gespräch der Spitzenpolitiker zwischen China und Europa würden im Mai jeweils in Brüssel und in Prag stattfinden. Man könne zuversichtlich sein, dass die Beziehungen mit einer guten Basis einen wichtigen Beitrag zur möglichst schnellen Überwindung der Finanzkrise und zum stabilen Wirtschaftwachstum leisten werden.