An der Bonner UN-Klimakonferenz nahmen rund 2.700 Experten aus 180 Ländern und Regionen teil. Das Ziel der Konferenz war es, im Hinblick auf die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen Ende 2009 ein Nachfolgeabkommen für das im Jahr 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll auszuarbeiten. Bei der Festlegung der Normen für die Reduzierung der Treibhausgasemission durch die Industrienationen konnte jedoch keine Einigung erzielt werden.
Yvo de Boer vom Sekretariat der "UN-Rahmenkonvention über den Klimawandel" erklärte, es sei absolut notwendig, dass die Industriestaaten ihre Treibhausgasemission bis ins Jahr 2020 im Vergleich zum Jahr 1990 um 25 bis 40 Prozent reduzieren würden. Nur so könnten die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels vermieden werden, so de Boer. Die Ansichten der einzelnen Länder liegen allerdings noch deutlich unter den vom Sekretariat der „UN-Rahmenkonvention über den Klimawandel" verlangten 25 bis 40 Prozent.
Mit Spannung erwarteten die Konferenzteilnehmer auch auf die Stellungsnahme der neuen US-Regierung zur Frage des Klimawandels. Bei seinem Amtsantritt hatte der neue US-Präsident Barack Obama angekündigt, die Umweltpolitik seines Vorgängers George W. Bush drastisch zu verändern. Auf der Bonner Klimakonferenz erklärte Todd Stern, der Sonderbeauftragte des US-Präsidenten für die Klimafrage, die USA seien gewillt, ihre Treibhausgasemission auf das Niveau des Jahres 1990 zu senken, würden als Vergleichsbasis aber das Jahr 2005 bevorzugen. Obwohl die USA bezüglich der Reduzierung ihres Treibhausgasausstoßes noch keinen konkreten Plan vorlegen konnten, gilt gemäß Experten bereits die Teilnahme der USA an der Klimakonferenz in Bonn als Fortschritt.
Die gegenwärtige Weltwirtschaftskrise gilt allgemein als einer der Hauptgründe, warum auf der Bonner UN-Klimakonferenz keine Einigung erzielt werden konnte. Für viele Länder sind im Moment Maßnahmen zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung schlicht und einfach wichtiger als Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels.