So wollen die Spitzenpolitiker zum einen über die Zunahme des Protektionismus in einigen Staaten diskutieren. Ziel ist es, sich entschlossen gegen Protektionismus auszusprechen und die Wiederbelebung der Weltwirtschaft sowie der Doha-Verhandlungsrunde zu fördern.
Zum anderen sind Gespräche über Hilfen für arme Staaten geplant, um diesen bei der Überwindung der Finanzkrise zu helfen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon betonte vor kurzem in einem Brief an die Teilnehmer des G20-Gipfels, man solle die Hilfen und die Unterstützung für die Entwicklungsländer verstärken. Zahlreiche Zustimmungen und unterstützende Aufrufe zu diesem Thema können dazu beitragen, dass nun auf dem Gipfel ein Konsens darüber erreicht wird.
Außerdem werden die Teilnehmer des Gipfels hauptsächlich darüber diskutieren, die Vermögenswerte des Internationalen Währungsfonds (IMF) und der Weltbank zu erhöhen sowie die Überwachung von internationalen Finanzorganisationen in Zeiten der Finanzkrise zu verstärken. Dabei soll auch die Stellung der Entwicklungsländer hinsichtlich internationalen wirtschaftlichen und politischen Angelegenheiten angesprochen werden. So wurde bereits dazu aufgerufen, das Mitspracherecht und die repräsentative Stellung der Entwicklungsländer sowie der aufstrebenden Staaten zu erhöhen. Auch in diesen Bereichen wird eine Übereinstimmung erwartet.
Sollte es auf dem G20-Gipfel zu einem umfassenden Konsens über sämtliche wichtige Themen kommen, setzen die Spitzenpolitiker der G20 ein aktives Signal. Denn die Teilnehmer des Gipfels verbindet derzeit der Wunsch nach notwendigen Maßnahmen, um die Rezession der Weltwirtschaft zu überwinden. Schließlich repräsentieren sie Staaten, die 85 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) erwirtschaften.
Es ist an der Zeit, das von den USA geleitete Finanzsystem und den nach dem Zweiten Weltkrieg angewandten Finanzrahmen zu beenden. Die Stellung der Entwicklungsländer sollte beim Aufbau eines Mechanismus zur Koordination der internationalen Wirtschaftsangelegenheiten zudem erhöht werden. Dies verdeutlicht auch das neue Gleichgewicht bei internationalen politischen Dialogen.